In Baden-Württemberg gibt es eine nationale Sensation im Bereich Straßenbau: die B29, die sich durch die Stadt Schwäbisch Gmünd schlängelt, kann stolz auf den Titel der teuersten Ortsumfahrung Deutschlands verweisen. Dieses gewaltige Infrastrukturprojekt hat die verblüffende Summe von mehr als 280 Millionen Euro verschlungen und soll die erheblichen Verkehrsprobleme der Region entschärfen.
Die B29 stellt nicht nur eine wichtige Ost-West-Verbindung dar, sondern ist auch einen entscheidenden Zugangsweg zu den großen Autobahnen A7, A8 und A81. Die ursprüngliche Streckenführung durch die Stadt war mit intensiven Verkehrsbelastungen, erheblichem Lärm und höheren Schadstoffemissionen verbunden, die die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigten. Daher entschloss man sich, eine Umgehungsstraße zu errichten, die bekannt wurde als der „Einhorn-Tunnel“.
Der beeindruckende Einhorn-Tunnel
Der Tunnel wurde innerhalb von nur etwas mehr als fünf Jahren erbaut und erstreckt sich über eine Länge von 2,23 Kilometern. Besonders bemerkenswert sind die zwei Fahrspuren des Haupttunnels sowie der zusätzliche Rettungsstollen, der durch sechs Fluchtstollen mit dem Haupttunnel verbunden ist. Die größte Überdeckung des Tunnels liegt bei beeindruckenden 125 Metern, was seine Robustheit unterstreicht. Zudem ist innerstädtlich eine Höchstgeschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde gestattet.
Die Namensgebung des Tunnels war ein spannender Prozess. Ursprünglich zunächst „Christine-Tunnel“ genannt, in Anlehnung an die Tunnelpatin Christine Leidig, die Frau des damaligen Oberbürgermeisters, erhielt er nach der Fertigstellung den Namen „Einhorn-Tunnel“, inspiriert vom Einhorn im Wappen der Stadt. Es gab einige Vorschläge, darunter auch der Vorschlag „Bud-Spencer-Tunnel“, der durch eine Facebook-Initiative Popularität erlangte, jedoch nicht angenommen wurde. Stattdessen entschied man sich dafür, das örtliche Freibad nach dem beliebten Schauspieler zu benennen, was einige skurrile Anklänge in der Namensgebung hinterlässt.
Die Entscheidung für den Tunnel fiel in einem Kontext, in dem städtisches Wachstum und Verkehrszunahme an der Tagesordnung sind. Besonders in Schwäbisch Gmünd, das in der Nähe der Landeshauptstadt Stuttgart liegt, ist der Druck auf die Verkehrsinfrastruktur enorm. Die neuen Umgehungsstraßen, wie der Einhorn-Tunnel, sollen nicht nur den Verkehrsfluss verbessern, sondern auch die Luftqualität und Lärmbelastung für die Anwohner erheblich verringern.
Insgesamt ist die B29 mit dem Einhorn-Tunnel ein eindrucksvolles Beispiel für den Umbau der Verkehrsstrukturen in Deutschland und zeigt die Bemühungen der Schwäbisch Gmünder Gemeinde auf, unhaltbare Verkehrsbedingungen zu verbessern. Zudem wird sie weiterhin ein wichtiger Knotenpunkt im Verkehrsnetz Baden-Württembergs bleiben und könnte langfristig auch die Lebensqualität der Stadtbewohner positiv verändern. Wer also das Stadtgebiet besucht, sollte auch einen Abstecher zu den besten schwäbischen Restaurants in der Umgebung nicht verpassen.
Für weitere Informationen über die neuen Entwicklungen in Schwäbisch Gmünd und den aktuellen Stand der Verkehrsinfrastruktur lohnt sich ein Blick in die Berichterstattung von www.merkur.de.