Am frühen Sonntagabend erleben die Menschen in Städten wie Rostock, Berlin und Dresden noch einmal eine sommerliche Hitze mit Temperaturen von bis zu 31 Grad. Diese idyllische Situation hält jedoch nicht lange an, denn ein dramatischer Temperatursturz steht bevor. Während die letzten Stunden des Wochenendes genossen werden, kündigt sich der Herbst bereits für Montag an.
„Ein Regenkorridor zieht sich von Süden nach Norden einmal quer durch Deutschland“, erklärt Tobias Reinartz, Diplom-Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. Diese Wetterveränderung bringt eine deutlich kältere Luft mit sich, die die schwülwarme Atmosphäre der vergangenen Tage ablöst und das Thermometer in den kommenden Tagen stark sinken lässt.
Unwetterwarnungen in ganz Deutschland
Neben der Kälte sind auch Unwetterwarnungen in mehreren Regionen Deutschlands im Umlauf. Reagieren sollten die Menschen insbesondere am Sonntagnachmittag und -abend. Gewässer sollten gemieden, lose Gegenstände gesichert und das Verhalten im Straßenverkehr angepasst werden. Überflutete Gebiete und gefährdete Unterführungen sollten ebenfalls besser umfahren werden.
Besondere Vorsicht ist auch bei Veranstaltungen geboten. So mussten die Veranstalter des Superbloom-Festivals im Münchner Olympiastadion gegen 15:30 Uhr die Regenschutzmaßnahmen aktivieren. Bei dem Auftritt der Rapperin Shirin David fielen die ersten Tropfen, was die Festivalbesucher dazu zwang, ihre Regenponchos auszupacken. Das Wetter machte es den Veranstaltern aber nicht leicht: Der „ZDF-Fernsehgarten“ musste mitten in der Sendung wegen drohender Unwetter abgebrochen werden, was die Zuschauer sehr enttäuschte.
Die Vorhersage ist ernüchternd: Mit der Ankunft der Kaltfront des Tiefs „Yonca“, was auf Türkisch soviel wie Kleeblatt bedeutet, wird es deutschlandweit kaum mehr möglich sein, die 20-Grad-Marke zu überschreiten. In den kommenden Tagen sind sogar Temperaturen unter 15 Grad zu erwarten, während die vorher gemessenen Höchstwerte der warmen Nächte nun die Tageshöchstwerte bestimmen.
Diese drastischen Wetteränderungen sind nicht nur ein Schlag ins Gesicht des Spätsommertraums, sondern betreffen auch zahlreiche Bundesländer. Besonders stark betroffen sind unter anderem München, Stuttgart, Erfurt, Magdeburg, Hannover, Schwerin, Hamburg und Kiel. Hier könnten die Regenmengen bis zu 60 Liter pro Quadratmeter erreichen, während im Allgäu und um den Bodensee heftige Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern erwartet werden.
Die anhaltende Kälte und die damit verbundenen Unwetter sind sinkende Temperaturen und ein ungemütlicher Wochenstart sicher. Doch die Trostpflaster scheinen in Sicht, denn gegen Ende der Woche könnte sich eine leichte Erwärmung abzeichnen und vielleicht die Laune der Menschen verbessern.
– NAG