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Tango-Abend in Wolfratshausen: Magische Klänge und leidenschaftlicher Tanz!

In der Loisachhalle in Wolfratshausen erlebte das Publikum am Samstagabend einen unvergesslichen Tango-Abend, der von einer leidenschaftlichen Darbietung des Cuarteto Rotterdam geprägt war. Die vier talentierten Musiker – darunter die Violinistin Susanne Cordula Welsch, die Pianistin Judy Ruks und der Bandoneon-Spieler Michael Dolak – boten eine ausgewogene Mischung aus traditionellem Tango und modernen Klängen dar, die das Publikum in ihren Bann zog. Das Konzert wurde vom Konzertverein Isartal organisiert und bewies einmal mehr, wie lebendig die Tango-Kultur nach wie vor ist.

Zu Beginn der Veranstaltung ertönte das Stück "Quinquela" des Komponisten Ramiro Boero, das die Zuhörer vor eine Herausforderung stellte: Ist das wirklich Tango? Die Antwort offenbarte sich schnell, denn im Verlauf des Abends wurden sie von der Band in die verschiedenen Facetten des Tango eingeführt. Welsch erklärte den Gästen, dass sie bewusst einen modernen Ansatz wählten und so die Wurzeln und die Entwicklung des Tango sichtbar machten.

Eine Reise durch die Tango-Geschichte

Ein Höhepunkt des Abends war die Darbietung zweier Werke von Astor Piazzolla, einem Meister des Tango Nuevo. Seine Stücke „Biyuya“ und „Verano Porteño“ zeichneten ein lebendiges Bild von Buenos Aires in der Sommerhitze, das das Quartett eindrucksvoll umsetzte. Die Zuhörer konnten förmlich die drückende Hitze spüren, während die Virtuosität von Dolak am Bandoneon und Welsch an der Violine die emotionalen Nuancen des Stücks unterstrich. Das Bandoneon selbst, ein Instrument mit einem reichhaltigen Klang, bildet das Herzstück der Tango-Besetzung und ermöglichte es den Musikern, mit Melodien und Rhythmen zu spielen, die das Publikum mitrissen.

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Ein weiterer Klassiker, „Por una cabeza“ von Carlos Gardel, wurde ebenfalls mit viel Hingabe gespielt. Der Tango beschreibt das Bild eines Rennpferdes, das knapp verlor, und spiegelt Gardels eigene Erfahrungen mit Glücksspielen wider. Die Melancholie, die in dieser Musik steckt, wurde von den Musikern kunstvoll interpretiert. Man könnte sagen, dass sie mit jedem gespielten Stück sowohl die Sehnsucht als auch die Traurigkeit des Tango erlebbar machten.

Ebenfalls Teil des Programms war die fröhlichere Seite des Tango, repräsentiert durch die „Milonga del Serafin“ von Coco Nelegatti. Hierbei handelte es sich um eine eingängige Melodie, die von Piano, Kontrabass, Bandoneon und Violine abwechslungsreich interpretiert wurde. Dieses Stück zeigte die gefühlvolle Spielweise des Cuarteto Rotterdam und bildete einen spannenden Kontrast zu den strengeren Rhythmen des Tango.

Das Publikum war sichtlich begeistert, und die Energiewelle erreichte ihren Höhepunkt als das profitanzpaar Gustavo Gomez und Daniela Molina auf die Bühne traten. Ihre tänzerische Darbietung zu Alejandro Junnissi's „El Puntazo“ beeindruckte nicht nur die Tango-Liebhaber, sondern auch diejenigen, die selbst mit dem Tanzen nicht viel am Hut haben. Ihre virtuosen Schrittvariationen fesselten alle und fügten dem Abend eine visuelle Pracht hinzu. Dieses Zusammentreffen von Musik und Tanz war der krönende Abschluss eines Abends, der alle Anwesenden mit einem Gefühl der Vorfreude auf mehr Tanz ins eigene Heim entließ.

Der Tango ist mehr als nur Musik oder Tanz – er ist ein Gefühl, das die Herzen der Menschen berührt. Der Cuarteto Rotterdam und die Tanzpaare trugen dazu bei, dieses Gefühl in Wolfratshausen lebendig werden zu lassen. Am Ende blieb den Gästen nichts anderes übrig, als sich mit einem Lächeln von der Tanzfläche zu verabschieden und den Satz zu verinnerlichen: ¡El Tango te espera!


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Wolfratshausen, Deutschland
Quelle
sueddeutsche.de

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