In einer dramatischen Wende hat die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) am 8. Dezember 2024 die Kontrolle über Damaskus erlangt und damit die jahrzehntelange Herrschaft von Baschar al-Assad beendet. Der gestürzte Präsident floh nach Russland, während die syrische Bevölkerung, wie die 50-jährige Demonstrantin Majida Mudarres gegenüber der AFP betonte, nun eine Rolle beim Aufbau eines neuen Syriens spielen möchte. Im politischen Umbruch kommt der Rolle der Frauen besondere Bedeutung zu, da diese aktiv an den Protesten und der politischen Gestaltung teilnehmen.
Sturz des Regimes und neue Machtverhältnisse
Die Kämpfer von HTS, die aus der Al-Nusra-Front hervorgegangen sind, führen die Offensive zum Sturz des Assad-Regimes an. Während die HTS versucht, sich ein moderates Image zu geben, bleibt die internationale Gemeinschaft geteilter Meinung über ihre tatsächlichen Absichten. Trotz ihrer Behauptung, seit 2016 keine Verbindungen mehr zu Al-Kaida zu unterhalten, stufen viele westliche Staaten die Gruppe als Terrororganisation ein. Experten beobachten, dass Abu Mohammed al-Dscholani, der Anführer von HTS, versucht, seinen Ruf von einem radikalen Dschihadisten zu einem gemäßigten Führer zu wandeln, was bei vielen Fachleuten Zweifel weckt, wie ZDF berichtete.
Die neuen Machthaber in Syrien zeigen sich als opportunistisch. Obwohl die HTS die Kontrolle über Damaskus übernommen hat, ist unklar, welche Interessen sie tatsächlich verfolgt. Die Ablehnung des Dschihadismus als destruktiv und das Versprechen einer gewissen Mäßigung zeugen von einem bewussten Versuch, das Vertrauen der internationalen Gemeinschaft zu gewinnen. Der Bundesminister behauptet zudem, dass die HTS in Deutschland zwar im Verdacht steht, dennoch weniger als akute Bedrohung gilt, da die Gruppe nur auf Syrien fokussiert ist.
Die internationale Reaktion bleibt abwartend; Großbritannien prüft möglicherweise eine Neubewertung der HTS, während die USA und die EU die Gruppe weiterhin als terroristisch einstufen. In einem unübersichtlichen politischen Kontext könnte der Machtwechsel in Syrien, begleitet von der Möglichkeit humanitärer Hilfe, einen Neubeginn nach Jahren der Diktatur versprechen. Die Bevölkerung hofft auf eine Verbesserung ihrer Lebensumstände unter den neuen Bedingungen, auch wenn die zukünftige Stabilität des Landes weiterhin fraglich bleibt.
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