Schwäbisch Gmünd ist nicht nur für seine malerische Altstadt bekannt, sondern auch für einen innovative Stuckateurbetrieb, der die sozialen Medien erfolgreich für sich nutzen kann. Angelo Adobbato, ein engagierter Stuckateur und Mitarbeiter der Firma Stummer, zeigt in kurzen Instagram-Videos den Alltag und die verschiedenen Arbeitsschritte der Stuckateure. Dieser frische Zugang zu einem traditionelleren Handwerk spricht besonders jüngere Menschen an, was die Präsenz auf Plattformen wie Instagram und TikTok umso wichtiger macht.
Die Social-Media-Strategie der Firma Stummer, die erst 2020 in eine breitere Social-Media-Präsenz gestartet ist, hat sich inzwischen als revolutionär erwiesen. Richard Stummer, der das Unternehmen von seinem Vater übernommen hat, bekennt sich zu der Notwendigkeit einer modernen Online-Darstellung. Von anfänglicher Skepsis über das „Was soll das?“ aus dem Kollegenkreis hat sich das Team mittlerweile zu einer aktiven Mitgestaltern der digitalen Landschaft entwickelt. Als sie die Social-Media-Kanäle aufbauten, war das Ziel zunächst vage, aber die positiven Rückmeldungen in Form von Interessierten und Bewerbungen überzeugten schnell.
Wachstum durch kreative Ansprache
Aktuell verzeichnet der Instagram-Account der Firma Stummer fast 4500 Follower, während das TikTok-Profil sogar auf rund 18.000 Nutzer kommt. Richard Stummer hat sich engagiert um die Inhalte gekümmert und die Videos ansprechend geschnitten, sodass sie sowohl humorvoll als auch informativ sind. „Die Videos können nicht nur unserem Alltag Einblicke geben, sondern potenziellen neuen Mitarbeitern auch die Möglichkeit bieten, eine Vorstellung von uns zu bekommen“, so Stummer.
Der Wunsch, jüngere Menschen für das Handwerk zu begeistern, ist bei der Firma Stummer klar erkennbar. Angefangen mit nur fünf Mitarbeitern 2021, zählt das Unternehmen heute düszwölfe. Dies geschieht in einer Zeit, in der viele Handwerksbetriebe mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert sind. Stummer hat es geschafft, eine offene und zugängliche Kultur zu schaffen, in der neue Mitarbeiter und Auszubildende schnell integriert werden.
Die Personalgewinnung über soziale Netzwerke bringt frischen Wind in die Branche. „Wir haben unglaublich viele Videos gedreht, in denen wir um Mitarbeitende geworben haben“, sagt Stummer. Berechnungen zeigen, dass die Anzahl an Bewerbungen stetig steigt und viele junge Menschen direkt über Social Media Kontakt aufnehmen.
Ein erfolgreiches Vorbild für andere
Die positive Resonanz der Online-Präsenz und das Wachstum des Unternehmens haben nicht nur auf Stummer Einfluss, sondern auch auf die Wahrnehmung in der gesamten Branche. Guiseppe Palmieri von der Handwerkskammer Ulm erwähnt, dass neben Stummer nur eine Handvoll Betriebe aktiv soziale Medien nutzen. Solche innovativen Ansätze könnten den Unterschied in Zeiten des Fachkräftemangels ausmachen. Die Skepsis gegenüber neuen Medien hat man bei Stummer überwunden. Der Großvater von Richard Stummer, der 1964 das Unternehmen gegründet hat, ist mittlerweile ebenfalls bereit, vor die Kamera zu treten und die Tradition fortzuführen.
„Über unsere Social-Media-Präsenz erhalten wir nicht nur Bewerbungen, sondern auch neue Kundenanfragen. Das gibt uns die Chance, uns unsere Aufträge auszusuchen – das ist der Traum jedes Selbstständigen“, bemerkt Richard Stummer mit einem Lächeln. Diese Art, mit der digitalen Welt umzugehen, könnte für viele Handwerksbetriebe ein Beispiel sein.
Die Kombination aus Tradition und modernen Ansprachen schafft eine fruchtbare Grundlage für die Zukunft der Stuckateurfirma und zeigt, dass Handwerk auch im digitalen Zeitalter relevant und attraktiv sein kann. Die offene Haltung gegenüber Wandel und Innovation wird in Zeiten des Fachkräftemangels für viele Betriebe entscheidend sein, wenn es darum geht, nicht nur neue Mitarbeiter zu gewinnen, sondern auch das Handwerk als Beruf neu zu definieren und zu positionieren.
Zusammengefasst zeigt die Firma Stummer eindrucksvoll, wie durch kreative, moderne Ansätze in der Öffentlichkeitsarbeit ein traditionelles Handwerk ins 21. Jahrhundert transportiert werden kann. Die Erfolgsgeschichte in der Nutzung sozialer Medien könnte viele andere Betriebe ermutigen, ähnliche Schritte zu wagen.
Für Interessierte, die mehr über diesen innovativen Ansatz erfahren möchten, kann ein weiterer Einblick in den kompletten Bericht auf www.remszeitung.de nachgelesen werden.