Die Energiepreise in Deutschland sind seit der Energiekrise 2022 ein heiß diskutiertes Thema. Trotz der Debatten über hohe Tarife und die Rolle von politischen Entscheidungen wie dem Atomausstieg bleibt klar, dass insbesondere die privaten Haushalte weiterhin stark betroffen sind. In den kommenden zwei Jahrzehnten müssen Verbraucher mit anhaltend hohen Strompreisen rechnen.
Eine Anfrage der CSU an das Wirtschaftsministerium hat ergeben, dass Haushaltskunden in Deutschland wahrscheinlich zwischen 37 und 42 Cent pro Kilowattstunde bezahlen müssen. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 liegen die Neukundentarife in der Grundversorgung bereits bei etwa 40 Cent/kWh. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Stromkosten auch in Zukunft die Budgets der Bürger belasten werden.
Verbraucherpreise im europäischen Vergleich
Im europäischen Kontext führt Deutschland die Liste der höchsten Strompreise an. Diese Situation ist nicht neu; seit über zehn Jahren haben die Verbraucher hierzulande mit den teuersten Strompreisen in der EU zu kämpfen. Laut Eurostat lagen die Preise 2013 bei 29 Cent/kWh, während Dänemark an erster Stelle mit den höchsten Preisen war. Diese Reihenfolge hat sich bis heute nur geringfügig verändert, und selbst die Ampelregierung kann nicht als alleiniger Schuldiger herangezogen werden.
Im Jahr 2019 übernahm Deutschland den ersten Platz und ist seitdem nicht zurückgefallen. Im Jahr 2023 fielen die Preise jedoch hinter Länder wie Belgien und Liechtenstein zurück, wobei die Niederlande nun die teuersten Strompreise in Europa aufweisen. Ein Grund für die hohen Preise in Deutschland sind die Steuern und Abgaben, die rund 25 Prozent des Strompreises ausmachen, sowie erhöhte Netzentgelte, die aus dem Ausbau und der Wartung der Stromnetz-Infrastruktur resultieren.
Während Verbraucher stark von den Strompreisen betroffen sind, sieht es für die Industrie anders aus. Hier sind die Preise im EU-Vergleich sogar wettbewerbsfähig. Im Jahr 2023 betrug der Preis für Nichthaushaltskunden in Deutschland durchschnittlich 19 Cent/kWh, was leicht unter dem EU-Durchschnitt von fast 20 Cent/kWh liegt.
Herkunft der Kosten und zukünftige Trends
Die deutschen Strompreise für Unternehmen scheinen im europäischen Vergleich akzeptabel, aber es ist wichtig zu beachten, dass die Industrie oft die Höherkosten anprangert. Ein Blick außerhalb Europas zeigt, dass beispielsweise in China und den USA die Strompreise bei acht Cent/kWh liegen, was die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in einem globalen Kontext behindert. Die deutschen Unternehmen haben daher nicht nur mit internen Preisen zu kämpfen, sondern auch mit der Konkurrenz aus Ländern mit weitaus günstigeren Energiekosten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Energiekosten in Deutschland vor allem für Verbraucher eine große Belastung darstellen für die nächsten Jahre. Die Anzeichen deuten darauf hin, dass zusätzlich zu den bereits hohen Preisen auch die Netzentgelte weiter steigen werden. Diese Probleme betreffen vor allem die Menschen, die keinen Spielraum in ihren Haushaltsbudgets haben, während die Industrie im Vergleich relativ gut dasteht. Damit bleibt zu erwarten, dass das Thema "Energiepreise" weiterhin die politische Agenda in Deutschland prägen wird.
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