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In Riesa hat das Elektrostahlwerk der Feralpi-Gruppe am Mittwoch seine Produktion wegen der explodierenden Strompreise gestoppt. Diese Entscheidung fiel in einer kritischen Phase, in der die Preise für Elektrizität in Deutschland historische Höchstwerte erreicht haben. Laut dem Werksdirektor Uwe Reinecke kostete eine Megawattstunde kürzlich über 936 Euro – ein Preis, der während der Energiekrise zuvor nicht über 900 Euro stieg. Der enorme Preisanstieg betrifft insbesondere Großverbraucher wie Feralpi, der direkt am tagesaktuellen Markt einkaufen muss. Das berichtet unter anderem das Handelsblatt.
Erhebliche finanzielle Verluste befürchtet
Die Produktionsstopps in Riesa sind nicht nur ein temporäres Problem; sie verursachen auch Kosten in einem höheren sechsstelligen Bereich. „Wir stoppen in solchen Phasen die Produktion im Stahlwerk, um uns vor noch größeren Verlusten zu schützen“, erklärte Reinecke. Er betonte, dass diese Situation die Effizienz und Wirtschaftlichkeit des Betriebs stark beeinträchtigt, denn die Jahresproduktionsziele sind aufgrund dieser Unterbrechungen nicht mehr erreichbar. Auch die Metall-Betriebe, wie die Anke GmbH in Essen, sind gezwungen, in Zeiten hoher Strompreise ihre Öfen abkühlen zu lassen, um größere finanzielle Einbußen zu vermeiden, wie die Bild-Zeitung berichtet.
Experten warnen, dass die wiederholten hohen Strompreise, besonders an Tagen mit geringerer Sonnen- und Windenergie, die Versorgungslage in Deutschland nachhaltig belasten. Diese \"Dunkelflaute\" zwingt dazu, Strom aus dem Ausland zu importieren, der oft günstiger ist als in heimischen Kohlekraftwerken produzierter Strom. Deutschland hat diese kritische Lage selbst geschaffen, ohne Rücksicht auf die energieintensive Industrie zu nehmen, so Reinecke eindringlich.
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