Ein wahres Fest der Naturpflege fand kürzlich im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön statt! Rund 50 engagierte Freiwillige aus Bayern, Hessen und Thüringen kamen zusammen, um bei strahlendem Herbstwetter die Kunst der Streuobstwiesenpflege zu erlernen. Die Workshops drehten sich um essentielle Fragen: Warum sind Misteln schädlich? Und wie kann man diese wertvollen Lebensräume richtig pflegen?
Im hessischen Teil der Rhön startete ein ganztägiger Workshop, bei dem über 20 Teilnehmer unter der fachkundigen Anleitung des erfahrenen Baumwartes Martin Trabert die Grundlagen der naturschutzfachlichen Pflege erlernten. Nach einer umfassenden theoretischen Einführung ging es direkt auf eine Streuobstwiese bei Schloss Bieberstein, wo das neu erlernte Wissen sofort in die Praxis umgesetzt wurde. „Hier geht es nicht um die Maximierung des Ertrags, sondern um einen naturschutzfachlichen Baumschnitt“, erklärte Trabert und betonte die Wichtigkeit der Langlebigkeit der Obstbäume. Mit viel Engagement schnitt die Gruppe die Bäume und entfernte schädliche Misteln, um aktiv zur Gesundheit der Obstbäume beizutragen.
Aktionstag in Bayern und Thüringen
Auch in Bayern wurde fleißig angepackt! Zehn Streuobst-Interessierte aus Ostheim, Nordheim, Windheim und dem Schweinfurter Raum pflegten im Rahmen eines Aktionstags insgesamt 13 Bäume. Unterstützt von Experten wie Hannelore Rundell und Jonas Stelz, lernten die Teilnehmer, wie sie Misteln baumschonend entfernen können. Zudem wurden wertvolle Informationen über öffentliche Fördermöglichkeiten des Freistaats Bayern durch den Streuobstpakt Bayern bereitgestellt.
Parallel dazu fand im thüringischen Teil der Rhön ein weiterer Workshop statt. Hier versammelten sich Interessierte in Hümpfershausen, um gemeinsam mit einem zertifizierten Baumwart und dem Landschaftspflegeverband Thüringer Rhön e. V. die Grundlagen des Mistelschnitts zu erlernen. Der Erhalt dieser naturschutzfachlich wertvollen Lebensräume stand auch hier im Mittelpunkt. Mit jedem Schnitt trugen die Helferinnen und Helfer dazu bei, die Streuobstwiesen als Rückzugsort für viele Tier- und Pflanzenarten zu bewahren und die Geschichte der Rhöner Kulturlandschaft fortzuschreiben.