In Fürstenfeldbruck steht das Projekt zur Erweiterung des beliebten Erholungsgebiets Pucher Meer auf der Kippe. Nachdem der Grundstücksdeal für die angrenzende frühere Kiesgrube Mitte 2023 aufgrund von Verzögerungen geplatzt ist, haben mehrere Stadtratsfraktionen nun einen neuen Vorstoß unternommen, um die Thematik erneut auf die Tagesordnung zu bringen. Die CSU, die Grünen, die FDP und die ÖDP haben gemeinsam einen Antrag eingereicht, um Oberbürgermeister Christian Götz (BBV) aktiv in die Verantwortung zu ziehen.
Die Besorgnis über die Entwicklung des Pucher Meers wächst. Ziel ist eine umfassende und transparente Dokumentation der Geschehnisse, die zum Scheitern des ursprünglichen Plans führten. Insbesondere möchten die Fraktionen überprüfen, inwiefern Götz und die Grundeigentümer von Kiesgruben Rekultivierung Oberbayern (KRO) die Verzögerungen verursacht haben. Das Erholungsgebiet könnte nun von einem neuen Baggersee profitieren, der bereits durch einströmendes Grundwasser entstanden ist.
Spannungen im Stadtrat
Die Spannungen rund um das Pucher Meer sind nicht neu und zeigen sich besonders in den Vorwürfen der CSU, die Götz eine Mitverantwortung an der aktuellen Lage zuschreibt. Der Stadtrat wartet nun seit einem Jahr auf eine klare Dokumentation zu den Entwicklungen. Die Fraktionen fordern zudem, dass eine unabhängige Stelle die "Versäumnisse" prüft und auch die Aussagen des Oberbürgermeisters hinterfragt werden. Götz hat wiederholt betont, dass die Vorwürfe unbegründet seien und er die Fakten belegen könne.
Der Hintergrund ist komplex: Ein ursprünglicher Vertragsentwurf aus dem Jahr 1999, der unter dem damaligen OB Sepp Kellerer ausgehandelt wurde, sah den Verkauf des Geländes nach Abschluss der Kiesausbeutung an die Stadt vor. Dieser Vertrag wurde jedoch nie von den amtierenden Stadträten unterzeichnet, wodurch die Frist zur Umsetzung im Jahr 2023 verstrich. Nun müssen die Verhandlungen neu aufgenommen werden.
Die Herausforderung bleibt der Ausgang des Baggersees, da Berichte im Stadtrat darauf hindeuten, dass der Grundeigentümer plant, diesen Baggersee zu verfüllen, was die erweiterten Erholungspläne erheblich gefährden könnte. Götz hat zuvor klargestellt, dass er nicht unterschrieben habe, da zunächst bestimmte Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden sollten, bevor das Gelände an die Stadt übergeben wird.
Die Auseinandersetzung hat zu einer intensiven Diskussion geführt, und Götz ist jetzt gefordert, klare Entscheidungen zu treffen. Es besteht die Hoffnung, dass eine Einigung bis spätestens 2026 erzielt werden kann, um die zweite Phase des Pucher Meers der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das geplante Erholungsgebiet tatsächlich zu realisieren. Doch der Unmut, der zu dem ursprünglichen Rückschlag geführt hat, könnte weiterhin eine Rolle spielen.
Zusätzlich wird spekuliert, dass die KRO die Verhandlungen möglicherweise aufgrund von öffentlicher Kritik an einem anderen Projekt abgebrochen hat. Dennoch haben Vertreter der Fraktionen flott eine gesprächsbereite Position des Unternehmens signalisiert. In der Öffentlichkeit bleibt die Frage, wie sich diese komplexen Verwicklungen weiter entwickeln werden und ob die Stadtverwaltung in der Lage sein wird, das Pucher Meer letztlich zu einem erfolgreichen Erholungsort zu machen. Mehr Informationen zu diesem Thema sind laut www.sueddeutsche.de verfügbar.
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