
Die geplante Ansiedlung der Firma EEW in Stralsund sorgt für Unruhe unter den ansässigen Unternehmen. Jan-Tebbe-Simmerdinger, Geschäftsführer von Strela Shiprepair, äußerte sich kritisch zu den Vorhaben der Stadt und bezeichnete diese als katastrophal. Laut seinen Aussagen befürchtet er eine Wesensänderung hin zu einer Monokultur, die den bestehenden Unternehmen schaden könnte. Während die Halle 290 derzeit nicht voll ausgelastet ist, sieht Shiprepair weiterhin Perspektiven für zukünftige Aufträge und plant, diese Halle für seine Aktivitäten zu nutzen.
Die EEW benötigt für den Transport von 120 Meter langen Rohren Platz, was potenziell Konflikte mit den Aktivitäten von Shiprepair hervorrufen könnte. Im letzten Jahr verzeichnete Shiprepair einen Anstieg von 25 Prozent bei Schiffsreparaturen und hat ohne Fördermittel drei Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 50 Mitarbeiter, was zusammen mit den Zulieferern etwa 350 Arbeitsplätze sichert. Kühmstedt von Ostseestaal betonte die Notwendigkeit, die Vielfalt im Gewerbepark zu bewahren, um Risiken zu streuen. Er sieht die EEW-Ansiedlung zwar als Möglichkeit, Verkehrswege zu optimieren, warnt jedoch, dass dies die Entwicklung anderer Pächter behindern könnte. Zudem plant die Firma Leviathan, die sich 2023 in Stralsund niederließ und auf Schiffsrecycling spezialisiert ist, eine Investition von 90 Millionen Euro und die Schaffung von 300 Arbeitsplätzen, wobei auch sie die Halle 290 nutzen möchte.
Neues Unternehmen im Maritimen Industrie- und Gewerbepark
Parallel zu diesen Entwicklungen fand Anfang Juli der erste Spatenstich für die Produktionsstätte der EKATO Nord GmbH in Stralsund statt. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer gab den Startschuss für den Bau auf einer Fläche von 7.782 Quadratmetern im Maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft. EKATO plant, 34 neue Arbeitsplätze zu schaffen und wird am neuen Standort Großrührwerke sowie große Stahl-Rührorgane für den weltweiten Export herstellen.
Die neue Betriebsstätte, die an der Werft 13 errichtet wird, bietet durch ihre Lage vorteilhafte Anschlussmöglichkeiten zu Land und Wasser. Außerdem erwartet EKATO, durch diese Ansiedlung den „Carbon Foot Print“ aufgrund reduzierter Sondertransporte quer durch Deutschland verringern zu können. Neben einer 1.500 Quadratmeter großen Produktionshalle mit zwei Krahnbahnen sind auch ein zweigeschossiges Bürogebäude und eine Lagerhalle geplant. Die Gesamtinvestition beträgt rund 9,5 Millionen Euro, wobei das Wirtschaftsministerium das Vorhaben mit etwa 1,3 Millionen Euro unterstützt.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
Ort des Geschehens
Details zur Meldung