Die Situation an den Schulen in Schaumburg wird zunehmend besorgniserregend, denn die Zahl der Schüler, die dem Unterricht unentschuldigt fernbleiben, steigt wieder rasant an. Laut Ralf Mahnert, dem Leiter des Schulamts, sind die Ursachen für diese Schulvermeidung vielfältig und reichen von persönlichem Stress über Mobbing bis hin zu psychischen Problemen. Während der Corona-Pandemie blieb das Thema weitgehend in den Hintergrund geraten, als Homeschooling und Schulschließungen vorherrschten. Doch die Rückkehr zum Präsenzunterricht offenbarte eine drastische Zunahme der Fehltage: Im Jahr 2022 wurden fast 7000 Fehltage und über 340 gemeldete Fällen von Schulversäumnis registriert, was im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021, in denen die Zahlen deutlich niedriger waren, alarmierend ist.
Steigende Kosten für Schulmaterialien
Eltern stehen nicht nur vor der Herausforderung der Schulvermeidung, sondern auch vor steigenden Ausgaben für Schulmaterialien. Obwohl der Besuch öffentlicher Schulen in Deutschland kostenlos ist, müssen Familien häufig für Lernmittel, wie Schulbücher, Stifte und Sportkleidung selbst aufkommen. Laut einer Untersuchung müssen Eltern oftmals bis zu 100 Euro oder mehr für die Grundausstattung ihrer Kinder bereitstellen. Für viele Haushalte stellt dies eine erhebliche finanzielle Belastung dar, da auch Nebenkosten wie Essen in Ganztagsschulen oder Klassenreisen zusätzlich ins Gewicht fallen. Diese Ausgaben sind besonders hart für sozial schwache Familien, die auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, um die Schulbildung ihrer Kinder zu gewährleisten, so das Elternmagazin.
Um der steigenden Schulvermeidung entgegenzuwirken, hat der Landkreis bereits seit vielen Jahren gezielte Maßnahmen initiiert, die die Ursachen der Probleme ansprechen. So gibt es eine multiprofessionell besetzte Arbeitsgruppe, die betroffenen Schülern individuelle Unterstützung bietet. Auch der Dialog zwischen Lehrern, Eltern und Schülern wird intensiv gefördert, um mögliche Hemmnisse abzubauen. Allerdings wird auch darauf hingewiesen, dass in vielen Fällen die Zusammenarbeit mit den Eltern entscheidend für den Erfolg ist. In Fällen von wiederholtem Schulversäumnis drohen rechtliche Konsequenzen, einschließlich Bußgelder von bis zu 1000 Euro, so die Prognosen von Mahnert.
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