Deutschland

Steigende Preise und Ängste: Was Deutschland jetzt beschäftigt!

In Deutschland nimmt die Sorge um steigende Lebenshaltungskosten zu, vor allem in Zeiten von Inflation und Wohnungsknappheit. Die Langzeitstudie «Die Ängste der Deutschen», die am Mittwoch veröffentlicht wurde, zeigt, dass 57 Prozent der Befragten Angst vor weiteren Preissteigerungen haben. Diese Erhebung wurde im Rahmen einer Umfrage durchgeführt, die bereits seit über 30 Jahren von der R+V-Versicherung in Auftrag gegeben wird.

Der Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch erwähnte, dass die finanziellen Sorgen den Deutschen besonders am Herzen liegen. «Der Blick in unsere Langzeitstatistik zeigt: Wenn es um den eigenen Geldbeutel geht, reagieren die Deutschen sensibel», äußerte er. Diese Ängste spiegeln sich nicht nur in der generellen Preisentwicklung sondern auch in der Befürchtung wider, dass Mieten in der Zukunft unerschwinglich werden könnten. 52 Prozent der Befragten haben in dieser Hinsicht Bedenken.

Stimmung vor dem Hintergrund der Umfrage

Die allgemeine Stimmung hat sich jedoch im Vergleich zu 2023 etwas aufgehellt. Die Ängste vor steigenden Kosten und teuren Wohnungen sind um jeweils acht Prozentpunkte gesunken. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Menschen im Durchschnitt über mehr Geld verfügen, was eine positive Wirkung auf ihre Sorgen ausübt.

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Die Umfrage selbst befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Lebens, einschließlich Problemen aus Politik und Gesundheit. Für die diesjährige Studie wurden zwischen Juni und August etwa 2400 Personen ab 14 Jahren befragt. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild der aktuellen Stimmungslage in Deutschland.

Migration als zentrales Thema

Ein weiteres großes Thema, das die Deutschen beschäftigt, ist die Migration. Über die Hälfte (56 Prozent) der Befragten äußern beunruhigende Gedanken darüber, ob Gesellschaft und Behörden der steigenden Zahl von Flüchtlingen gewachsen sind. Diese Befürchtungen kommen nicht von ungefähr, da 51 Prozent der Teilnehmer sich Sorgen machen, dass es aufgrund höheren Zuzugs zu gesellschaftlichen Spannungen kommen könnte. Isabelle Borucki, eine Politikwissenschaftlerin aus Marburg, hebt hervor, dass dringender Handlungsbedarf von politischer Seite dazu besteht, grundlegende Probleme rund um Integration und Zuwanderung zu adressieren.

Im ostdeutschen Raum sind diese Sorgen sogar noch stärker ausgeprägt, wo 60 Prozent der Befragten von einer Überforderung des Staates überzeugt sind. Borucki erklärt, dass in bestimmten Gesellschaftsteilen ein Gefühl der Ungleichbehandlung vorherrscht und der Zuzug von Geflüchteten als Bedrohung wahrgenommen wird.

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Zusätzlich zu den finanziellen und migrationsbezogenen Ängsten macht sich ein wachsender Teil der Bevölkerung Sorgen um den politischen Extremismus. 46 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie Angst vor extremistischen politischen Bewegungen haben, was einen Anstieg um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die Angst vor islamistischem Terrorismus (48 Prozent) und Rechtsextremismus (38 Prozent) sind hier besonders stark ausgeprägt. Auch die allgemeine Angst vor Terroranschlägen ist gestiegen und betrifft 43 Prozent der Befragten.

Relativ weniger besorgt sind die Deutschen im Hinblick auf Störfälle in Atomkraftwerken (29 Prozent) und allgemein begangene Straftaten (23 Prozent). In Bezug auf die Arbeitsmarktsituation zeigt sich, dass lediglich 30 Prozent der Befragten Angst vor einer Zunahme der Arbeitslosigkeit haben. Noch weniger, nur 22 Prozent, befürchten den Verlust des eigenen Arbeitsplatzes, was den tiefsten Wert in der Geschichte der Umfrage darstellt.

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