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Starnbergerin Emily Till vertritt Deutschland bei den WorldSkills

Emily Till aus Starnberg vertritt Deutschland vom 10. bis 15. September 2024 bei den Weltmeisterschaften der Berufe in Lyon, wo sie im Bereich visuelles Marketing gegen 13 internationale Fachkräfte compete und damit die Bedeutung ihres oft unterschätzten Berufsfeldes ins Rampenlicht rückt.

Die Weltmeisterschaft der Berufe, die vom 10. bis 15. September im französischen Lyon stattfindet, bringt talentierte Fachkräfte aus 70 Nationen zusammen. Unter den rund 1.400 Teilnehmern, die in verschiedenen nicht-akademischen Berufen gegeneinander antreten, ist auch die 21-jährige Emily Till aus Starnberg, die Deutschland im Bereich des visuellen Marketings vertritt. Sie ist auf dem Weg, einen entscheidenden Schritt in ihrer Karriere zu machen, während sie gleichzeitig die Bedeutung ihres Berufsfeldes hervorhebt.

Emily Till ist ein kreatives Talent, das zurzeit auf der Münchner Theresienwiese beschäftigt ist. Dort hilft sie bei den Vorbereitungen für das Oktoberfest, eine wichtige Tradition in Bayern. Ihre Aufgabe umfasst das Dekorieren von Räumen, egal ob es um Schaufenster, Weihnachtsmärkte oder Bühnenbilder geht. Sie liebt es, mit Farben und Formen zu arbeiten und beschreibt ihren Beruf als eine Möglichkeit, Räume in andere Welten zu verwandeln. “Du arbeitest sehr viel handwerklich, kannst dich kreativ ausleben und erschaffst Neues“, erklärt sie begeistert. Die Freude, die sie anderen mit ihren Arbeiten bereitet, ist für sie von großer Bedeutung.

Wettbewerb unter Druck

Ein zentraler Teil des Wettbewerbs in Lyon wird darin bestehen, ein ansprechend dekoriertes Schaufenster zu gestalten. Emily und ihre Mitbewerber müssen innerhalb von vier Tagen ein vollständig umsetzbares Konzept erarbeiten und umsetzen. “Um unter Zeitdruck und mentaler Anspannung zu arbeiten, trainieren wir in den Wochen davor intensiv“, beschreibt Till die Herausforderungen, die sie und ihre Kollegen erwarten. Sie bereiten sich darauf vor, während des Wettbewerbs Kreativität und handwerkliches Geschick zu zeigen und dabei den Stress auszuhalten, der solch eine Herausforderung mit sich bringt.

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In Bezug auf die Wahrnehmung ihres Berufes äußert sich Till entschieden. Sie findet, dass die Arbeit im visuellen Marketing oft unterschätzt wird. “Viele denken, ich decke nur einen Tisch, aber wir arbeiten mit vielen verschiedenen Materialien und Techniken. Es geht um viel mehr als nur dekorative Elemente“, betont sie. Emily glaubt fest daran, dass ihre Branche mehr Anerkennung benötigt und hofft, dass ihre Teilnahme an den WorldSkills dazu beiträgt, das Bewusstsein für den visuellen Markt zu schärfen.

Die Bedeutung von WorldSkills

Die WorldSkills, die bereits zum 47. Mal stattfindet, haben das Ziel, den gesellschaftlichen Wert von handwerklichen Berufen zu unterstreichen. Die Veranstaltung wird von der deutschen Nationalmannschaft in Kooperation mit verschiedenen Fachverbänden und Wirtschaftsunternehmen unterstützt. Auch politische Unterstützung spielt eine große Rolle: Bundeskanzler Olaf Scholz ist Schirmherr der Nationalmannschaft und bringt so zusätzliche Aufmerksamkeit auf dieses spannende Event. Die Neumayer Stiftung unterstützt die Teilnahme in der Disziplin „Visual Merchandising“, was die Bedeutung und Förderung der kreativen Berufe weiter unterstreicht.

Tills Reise zur WM war weder einfach noch geradlinig. Zunächst wurde sie auf den Wettbewerb durch einen Bekannten aufmerksam, der an der Europameisterschaft teilgenommen hatte. Dies führte zu Gesprächen mit ihrer Lehrerin, die sie dazu ermutigte, mit dem Verein „WorldSkills Germany“ Kontakt aufzunehmen. Ihr Ziel ist es, nicht nur eine Medaille zu gewinnen, sondern auch die Sichtbarkeit und Anerkennung ihrer Branche zu fördern, insbesondere weil visuelles Marketing in der Vergangenheit nicht regelmäßig vertreten war.

Die Weltmeisterschaft ist mehr als nur ein Wettbewerb; sie ist ein Schaufenster für Talente und Handwerkskunst aus verschiedenen Branchen. Emily Tills Teilnahme ist nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch ein Signal für die zukünftige Entwicklung und Wahrnehmung ihres Berufes. Die Spannung und Vorfreude auf die Wettkämpfe im September ist greifbar, sowohl für sie als auch für alle, die ihre Leidenschaft für das visuelle Marketing teilen.

Die Weltmeisterschaft der Berufe hat eine lange Geschichte, die tief in den Entwicklungen der beruflichen Bildung verwurzelt ist. Sie begann 1950 in Madrid und hat sich seither zu einer bedeutenden internationalen Plattform für Fachkräfte aus verschiedenen Nicht-Akademischen Berufen entwickelt. Das Event bietet nicht nur die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, sondern auch den Beruf an sich zu fördern und der Öffentlichkeit näherzubringen.

Das Ziel dieser WM ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung von Berufen im Handwerk und in der Industrie zu schärfen. Neben dem Wettkampfgeist geht es auch um die Förderung von Austausch und Kooperation zwischen den Teilnehmern aus verschiedenen Ländern. In der Vergangenheit haben sich einige Länder als besonders dominant erwiesen, etwa Deutschland, das häufig in verschiedenen Disziplinen hochplatziert ist.

Arbeitsmarktsituation der kreativen Berufe

Die Arbeitsmarktsituation im Sektor für visuelles Marketing und verwandte kreative Berufe ist grundsätzlich vielversprechend, jedoch auch herausfordernd. Laut einer Studie des Bundesverbands der Werbefachleute ist der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Branche aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und der Zunahme an Omnichannel-Strategien gestiegen. Unternehmen suchen verstärkt kreative Köpfe, die sowohl handwerkliches Geschick als auch ein Gespür für Design und Kommunikation haben.

Gleichzeitig steht der Sektor vor Herausforderungen. Der Fachkräftemangel betrifft auch kreative Berufe, was teilweise auf ein Imageproblem zurückzuführen ist. Viele junge Menschen ziehen akademische Laufbahnen vor, während die vielseitigen und kreativen Möglichkeiten in handwerklichen Berufen häufig unterschätzt werden, wie Emily Till in ihrem Interview anmerkt. Die WM der Berufe könnte dazu beitragen, das Image des Berufs zu verbessern und sowohl Engagement als auch kreative Ansprüche der nächsten Generation zu fördern.

Bedeutung von Wettbewerben für die berufliche Ausbildung

Wettbewerbe wie die WM der Berufe haben bedeutende Auswirkungen auf die berufliche Ausbildung. Sie bieten nicht nur eine Plattform für den Austausch über best practices, sondern fördern auch die Motivation von Auszubildenden. Teilnehmer erleben die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten auf internationalem Niveau unter Beweis zu stellen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die weit über das Klassenzimmer hinausgehen.

Zudem haben solche Wettbewerbe oft einen positiven Einfluss auf die Ausbildungssysteme der teilnehmenden Länder. Sie zeigen auf, welche Anforderungen an die zukünftigen Fachkräfte gestellt werden und helfen Bildungseinrichtungen, ihre Curricula kontinuierlich anzupassen und zu verbessern. Der Fokus liegt dabei auf der praxisorientierten Ausbildung, die den Auszubildenden nicht nur technisches Wissen, sondern auch Soft Skills vermittelt, die in der heutigen Arbeitswelt unerlässlich sind.

– NAG

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