Starker Rundfunk: ARD und ZDF fordern Reformen für die Zukunft!

München, Deutschland - München / Stuttgart / Mainz (ots)

Die Spitzenvertreter der ARD und ZDF haben auf ihrem jährlichen Treffen deutlich gemacht, welche Erwartungen sie an die bevorstehende Ministerpräsidentenkonferenz hinsichtlich der Reformpläne haben. In einer Zeit, in der Desinformation und Unsicherheit in der Gesellschaft zunehmen, wird die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für den Zusammenhalt der Demokratie immer wichtiger. „Es muss im Zentrum aller Reformen stehen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk alle Menschen erfolgreich mit hochwertigen Inhalten erreichen kann“, betonten die Vorsitzenden der Gremien.

Ein entscheidender Punkt ist die finanzielle Planungssicherheit, die die Rundfunkanstalten benötigen, um ihre Aufgaben effektiv zu erfüllen. Des Weiteren ist der Aufbau einer flexibleren Rahmenordnung von essenzieller Bedeutung. Die Aufsichtsspitzen beider Seiten sind sich einig, dass die Reformen darauf abzielen sollten, sowohl Effizienz als auch Qualität zu gewährleisten.

Technische Kooperationen und Programmvielfalt

Insbesondere die Kooperation im technischen Bereich stattet die Rundfunkanstalten mit Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung aus. „Eine umfassende und systematische Zusammenarbeit im gesamten öffentlich-rechtlichen Sektor ist ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung“, erklärte Engelbert Günster, Vorsitzender der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz. Dies soll auch den Beitragszahlern zugutekommen, da langfristig Kosten gesenkt werden könnten.

Die Gremien machen jedoch deutlich, dass jegliche Zusammenarbeit in der Programmgestaltung die Qualität und die Vielfalt der Angebote nicht beeinträchtigen darf. „Die programmatische Autonomie muss gewahrt bleiben“ betonte Katrin Kroemer, Erste Stellvertretende Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates. Es ist wichtig, dass ein geeignetes Medienangebot für verschiedene Bevölkerungsgruppen besteht, um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Diese Reformen werden durch die Notwendigkeit unterstrichen, in einer Medienlandschaft, die zunehmend von großen Technologiefirmen dominiert wird, weiterhin relevante und hochwertige Inhalte bereitzustellen. „Wir müssen sicherstellen, dass die Standards für Information, Bildung und Kultur in Deutschland nicht untergraben werden“, so Kroemer weiter.

Finanzielle Grundlagen für die Zukunft

Ein weiteres zentrales Thema ist die Sicherstellung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Die Gremien sind sich einig, dass die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) vorgeschlagene Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent ab dem 01.01.2025 notwendig ist. Diese Anpassung wird entscheidend sein, um die anstehenden Reformen zu finanzieren.

Die KEF hat festgestellt, dass die bereits eingeleiteten und geplanten Einsparmaßnahmen erst langfristig signifikante Effekte zeigen werden, weshalb die Anpassung des Rundfunkbeitrags weiterhin unumgänglich bleibt. „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk braucht finanzielle Planungssicherheit, um in der Plattformwelt eine informierte Bürgergesellschaft zu fördern“, erklärt die Gremienleitung.

Das nächste Treffen der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, das vom 23. bis 25. Oktober 2024 stattfinden wird, könnte somit eine der bedeutendsten politischen Entscheidungen für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Demokratie darstellen. Die Vertreter von ARD und ZDF sind sich einig, dass es in diesen herausfordernden Zeiten wichtig ist, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht nur zu erhalten, sondern aktiv zu stärken.

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Ort München, Deutschland
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