In einer dramatischen Wendung der Ereignisse hat ein Mann in Berlin-Neukölln die Polizei in Aufregung versetzt, als er vor einer Kontrolle flüchtete und dabei eine Tasche mit explosivem Material zurückließ. Bei der Kontrolle am S-Bahnhof Neukölln wollte die Bundespolizei den Verdächtigen um etwa 15:30 Uhr ansprechen, doch er ergriff die Flucht über die Gleise. In der zurückgelassenen Tasche fand sich ein halbes Kilo der hochexplosiven Substanz Triacetontriperoxid (TATP), die in der Vergangenheit bei Terroranschlägen eingesetzt wurde.
Die Polizei reagierte schnell und brachte den gefährlichen Sprengstoff in einen nahegelegenen Park zur Explosion. Die Entscheidung, den Sprengstoff nicht zu einem weit entfernten Sprengplatz zu bringen, wurde aufgrund der hohen Instabilität von TATP getroffen, die bei Stößen oder Temperaturschwankungen spontan explodieren kann. Die Sprengung fand gegen 20 Uhr statt und war so laut, dass sie „mehrere hundert Meter weit zu hören“ war. Ein Beamter warnte, dass eine Explosion in der Nähe von Menschen katastrophale Folgen gehabt hätte.
Flucht und Fahndung nach dem Verdächtigen
Der gesuchte Mann wird als groß und schlank beschrieben, zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß, mit einem Kinnbart. Die Polizei hat bereits Überwachungskameraaufnahmen gesichert und plant eine Öffentlichkeitsfahndung. Der Verdächtige hatte einen polnischen Personalausweis bei sich, der zuvor als gestohlen gemeldet wurde. Bisher gibt es keine Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag, jedoch bleibt die Gefahr aufgrund des Sprengstoffs und der Umstände der Kontrolle bestehen. Die Ermittlungen sind nun in den Händen der Berliner Polizei, die weiterhin nach dem Flüchtigen fahndet.