Sportförderung in Deutschland: Ein Aufruf zur grundlegenden Veränderung
Köln. (ots)
Nach den enttäuschenden Ergebnissen des deutschen Olympiateams bei den Sommerspielen in Paris fordert der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eine umfassende Reform der Sportförderung in Deutschland. Der Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester betont, dass ohne politische und wirtschaftliche Neuerungen eine Rückkehr zu den Top 5 der Sportnationen unwahrscheinlich ist.
Politische Reformen als notwendige Bedingung
Um den Sport in Deutschland nachhaltig zu verbessern, sei eine umgehende Überarbeitung des Sportfördergesetzes erforderlich. Burmester hebt hervor, dass eine unabhängige Sportagentur ins Leben gerufen werden müsse, um das Leistungssport-System zu optimieren. Dies sind zentrale Elemente, um wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zu schaffen und den Athletinnen und Athleten eine bessere Perspektive zu bieten.
Finanzielle Unterstützung aus der Wirtschaft
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das finanzielle Engagement der Wirtschaft. Burmester fordert Unternehmen auf, langfristige Karrierechancen für Sportlerinnen und Sportler zu schaffen. Das Beispiel Japan, wo Topsportler von Firmen angestellt werden, dient als Modell: Die Athleten erhalten nicht nur Unterstützung während ihrer aktiven Karriere, sondern auch eine garantierte Anstellung nach dem Sport.
Optimierung der Trainingsbedingungen
Die Verbesserung der Trainingsbedingungen stellt einen weiteren Eckpfeiler der geforderten Reformen dar. Burmester betont, dass der aktuelle Stau bei der Sanierung von Sportstätten dringend behoben werden müsse. Dies sei entscheidend, um den Athleten optimale Trainingsmöglichkeiten zu bieten und das Leistungsniveau zu steigern.
Frühzeitige Förderung von Talenten
Ein entscheidender Punkt für die Zukunft des Sports in Deutschland ist die frühzeitige Förderung von Nachwuchstalenten. Burmester weist darauf hin, dass die sportliche Betätigung in Kitas und Schulen verstärkt werden sollte. Dies bedeutet, dass mehr Schulstunden für Sport eingerichtet werden müssen. Frankreich als Vorbild zeigt, dass eine tägliche sportliche Aktivität von einer halben Stunde für Kinder und Jugendliche erstrebenswert ist.
Gesellschaftlicher Mehrwert durch Sport
Der DOSB sieht in der sportlichen Förderung nicht nur einen Gewinn für die Athleten selbst, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes. Burmester argumentiert, dass die gesundheitlichen und sozialen Vorteile von Bewegung und Sport in der Bevölkerung einen enormen Wert darstellen, der in Geld nicht aufgewogen werden kann. Durch die Förderung einer sportlichen Kultur könnte ein positives Umfeld entstehen, das alle Gesellschaftsschichten ermutigt, aktiv zu sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der DOSB mit seinem Aufruf zu einer Runderneuerung der Sportförderung in Deutschland nicht nur die Interessen von Athleten und Trainern im Blick hat, sondern auch die Entwicklung einer gesunderen, aktiveren Gesellschaft fördert.
– NAG