Ein besonderer Tag steht bevor: Der Tag des offenen Denkmals wird in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz, speziell in der historischen Domstadt Speyer, feierlich eingeweiht. Am Sonntag, den 8. September, öffnen sich die Türen zu mehr als 5.000 Denkmälern quer durch Deutschland und laden die Bürger zu einer spannenden Entdeckungsreise in die Vergangenheit ein.
Mit einem Fokus auf das diesjährige Motto «Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte» wird eine besondere Verbindung zur Architektur und Kultur geschaffen. Die UNESCO-geschützte Kathedrale von Speyer, als eines der bekanntesten Wahrzeichen, zeigt eindrucksvoll die Rolle, die solche Monumente für die Gesellschaft spielen. Sie sind nicht nur Baudenkmäler, sondern auch Träger von Geschichten und Traditionen.
Eine Impulsgebende Entscheidung für Speyer
In diesem Jahr wurde die Wahl auf Speyer getroffen, was eine Rarität darstellt, da es erst die zweite Wahl der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für eine Stadt in Rheinland-Pfalz nach dem Jahr 2011 ist. Der DSD-Vorstand Steffen Skudelny erläuterte, dass das facettenreiche Erbe der Denkmäler in Speyer die Jury überzeugte. Die Stadt kann auf eine über zweitausendjährige Geschichte zurückblicken, die in ihren etwa 420 geschützten Einzeldenkmalen sowie weiteren Natur- und Bodendenkmalen lebendig bleibt.
Die Attraktivität von Speyer wird nicht allein durch historische Stätten bestimmt, sondern auch durch ihre lebendigen kulturellen Veranstaltungen. Dazu gehört das jährliche große Open-Air-Fest, das nicht nur Geschichts- und Architekturinteressierte anzieht, sondern auch Familien und Neugierige, die den Tag nutzen möchten, um mehr über die Stätten und deren Bedeutung zu lernen.
Landesinnenminister Michael Ebling (SPD) hebt die Strahlkraft von Denkmälern hervor, bezeichnet sie als Orte des Innehaltens und Lernens, die jeden ansprechen, egal ob es sich um eine imposante Burg, ein prachtvolles Schloss, eine ehrwürdige Kirche oder einen schlichten Bauernhof handelt. In diesen Räumen wird Geschichte greifbar und Lernen erlebbar.
Der Eröffnungstag wird mit einem unterhaltsamen Bühnenprogramm in der Maximilianstraße vor der «Alten Münz» um 11.00 Uhr eröffnet. Die Besucher können sich auf ein vielfältiges Rahmenprogramm freuen, inklusive einem «Markt der Möglichkeiten». Darüber hinaus wird es die Gelegenheit geben, hinter die Kulissen zu schauen. Geplant sind unter anderem Einblicke in das geschichtsträchtige Altpörtel sowie Schaubaustellen im Dom und der Dreifaltigkeitskirche.
Die Wurzeln des Tages des offenen Denkmals liegen in Frankreich, wo die Veranstaltung erstmals 1984 ins Leben gerufen wurde. 1985 folgte die Einführung der European Heritage Days durch den Europarat, und 1993 wurde der erste deutsche Gedenktag umgesetzt. In diesem Jahr möchte die Veranstaltung erneut das Bewusstsein für den Wert und die Bedeutung von Denkmälern schärfen, die als Zeitzeugen der Kulturgeschichte der Menschheit fungieren.
– NAG