Im Aufsehen erregenden Fall in Germering wird SPD-Stadträtin Stefanie Lehenmeier beschuldigt, einem Rentner mehr als 14.000 Euro gestohlen zu haben. Der Skandal um die Politikern schockiert die Öffentlichkeit, denn sie soll über einen Zeitraum von mehreren Monaten unberechtigt Geld von dessen Konto abgehoben haben. In 20 Fällen soll sie, fälschlicherweise als Hilfe für den 85-Jährigen angesehen, zwischen November 2020 und Februar 2021 Summen zwischen 200 und 1.400 Euro entnommen haben, was schließlich zu einer Überziehung des Kontos führte.
Der Vorstand der SPD Germering hat bereits Maßnahmen ergriffen und Lehenmeier von ihren Fraktionsaufgaben entbunden, während die Vorwürfe gegen sie geprüft werden. Am 5. November wird im Stadtrat eine Umbesetzung der Ausschüsse stattfinden. Gleichzeitig hat das Amtsgericht Fürstenfeldbruck ein Urteil gegen die Kommunalpolitikerin gefällt: Eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten, plus die Verpflichtung, die gestohlenen Gelder samt Zinsen zurückzuzahlen. Außerdem muss Lehenmeier 600 Euro an den Sprintverein zahlen, der sich um jugendliche Straftäter kümmert.
Die schockierenden Details
Der Hintergrung des Falls ist besonders tragisch: Lehenmeier kümmerte sich um den Rentner und dessen verstorbene Frau, Übernahm Einkäufe und hatten somit Zugang zu ihrer EC-Karte und der PIN. Die kriminellen Machenschaften wurden erst nach mehreren Monaten entdeckt, nachdem die Miete und die Beerdigungskosten nicht bezahlt worden waren.
Obgleich Lehenmeier beteuert, das Geld immer an den Rentner zurückgegeben zu haben, glaubte der Richter ihr nicht und verurteilte sie letztlich. Nun legt die Angeklagte Berufung ein – ein weiterer Schritt in einem bereits komplizierten Verfahren, das seit zwei Jahren andauert. Der Fokus liegt jetzt auf dem Landgericht, wo das Urteil in der kommenden Zeit überprüft wird.
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