Die Nachfrage nach Erzieherinnen in Deutschland ist gewaltig, und viele Fachkräfte aus dem Ausland, insbesondere aus Spanien, sehen hierin eine Chance. Natalia Núñez López, 29 Jahre alt und ursprünglich aus Malaga, ist ein Beispiel für diese Entwicklung. Vor zweieinhalb Jahren zog sie nach Mönchengladbach, um in der Kita „KunterMumm“ zu arbeiten und betreut dort Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren.
In Deutschland gibt es zahlreiche Programme, die es ausländischen Fachkräften ermöglichen, hier zu arbeiten. Diese Initiative hat dazu geführt, dass unter dem Träger Mumm Familienservice derzeit sieben spanische Erzieher in verschiedenen Kitas tätig sind. Auch in städtischen Kitas in Mönchengladbach wird dieser Ansatz verfolgt.
Fachkräfte aus Spanien
Eine der Hauptmotivationen für die spanischen Erzieherinnen ist die Möglichkeit, in einem anderen Land zu arbeiten und neue berufliche Erfahrungen zu sammeln. Die deutschen Kitas bieten oft bessere Arbeitsbedingungen und eine stabilere berufliche Perspektive. „Das Arbeiten mit Kindern macht mir viel Freude, und hier in Deutschland fühle ich mich sehr willkommen“, erklärt Natalia. Der Austausch zwischen den Kulturen bringt neue Impulse, sowohl für die Erzieher als auch für die Kinder.
Die Sprachbarriere, die anfänglich eine Herausforderung darstellt, wird durch verschiedene Integrationsmaßnahmen überwunden. Viele der spanischen Erzieher haben bereits Deutsch-Kurse besucht, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Dies erleichtert nicht nur die Kommunikation mit den Kindern, sondern auch die Zusammenarbeit mit Kollegen und den Eltern.
In der Kita „KunterMumm“ setzt man auf spielerische und kreative Lernansätze. Für Natalia stehen die Kinder im Mittelpunkt. „Spielen ist ein wichtiger Teil des Lernens. Es fördert die Kreativität, soziale Fähigkeiten und die emotionale Entwicklung der Kinder“, so die Erzieherin. Das Konzept der Kita unterstützt dieses Prinzip und setzt auf interaktive und ansprechende Bildungsformate.
Die Erzieherinnen bringen raffiniertes Wissen und Methoden aus ihren Heimatländern mit, was den Alltag in den Kitas bereichert. So erfahren die Kinder nicht nur von den üblichen deutschen Bräuchen und Traditionen, sondern auch von spanischen, was den kulturellen Austausch in der frühkindlichen Erziehung fördert. Natalia berichtet, dass sie oft spanische Lieder mit den Kindern singt oder ihnen Geschichten aus Spanien erzählt, was deren Interesse an anderen Kulturen weckt.
Die positive Erfahrung von Natalia und anderen spanischen Erzieherinnen zeigt, dass die Initiative, ausländische Fachkräfte einzustellen, mehr als nur eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme ist. Es geht um die gemeinsame Entwicklung von Kindern und die Bereicherung durch unterschiedliche Perspektiven. Dies führt nicht nur zu einem besseren Arbeitsklima für die Erzieherinnen, sondern auch zu einer positiven Entwicklung der Kinder.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in Deutschland ein weiteres Plus. Viele Erzieherinnen schätzen die flexiblen Arbeitszeiten und die Möglichkeit, ihren Beruf in einer wertschätzenden Umgebung auszuüben. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Fachkräfte aus dem Ausland interessiert sind, ihre Karriere in Deutschland fortzusetzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Modell, spanische Erzieherinnen in deutschen Kitas zu beschäftigen, nicht nur zur Bewältigung des Fachkräftemangels beiträgt. Es schafft auch ein Umfeld, in dem Kinder viel über verschiedene Kulturen lernen können. Wie Natalia abschließend feststellt: „Wir spielen, lernen und wachsen zusammen. Das ist das Wichtigste für die Kinder.“ Mehr über die Zusammenarbeit und die Herausforderungen erfahren Sie in einem Artikel von rp-online.de.