Berlin (ots)
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) äußert ernsthafte Bedenken hinsichtlich der bevorstehenden Erhöhungen der Beiträge für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für das kommende Jahr angekündigt wurden. Diese Maßnahmen könnten vielen gesetzlich versicherten Beitragszahlern, insbesondere Geringverdienern und Rentnern, deutlich zusetzen, die ohnehin finanziell stark belastet sind.
Michaela Engelmeier, die Vorsitzende des SoVD, hat sich klar gegen die Erhöhungen ausgesprochen: „Die Ankündigung höherer Beiträge trifft viele Menschen hart, insbesondere diejenigen, die ohnehin schon an der Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit sind.“ Sie argumentiert, dass dringende Reformen im Gesundheitswesen nicht auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger geschehen sollten. Laut Engelmeier darf die finanzielle Last nicht einseitig auf die Schultern der Beitragszahler abgewälzt werden, da dies potenziell den Rückhalt der Bevölkerung für notwendige Reformen gefährden könnte.
Die Notwendigkeit gerechter Lastenverteilung
Der SoVD setzt sich vehement dafür ein, dass statt der Erhöhung von Krankenversicherungsbeiträgen auf Steuermittel zurückgegriffen wird. „Das würde eine gerechtere Lastenverteilung darstellen“, betont Engelmeier. Sie vertritt die Ansicht, dass der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung ein Grundrecht ist, welches jedem zusteht, ohne in existenzielle Not zu geraten.
In einer Zeit, in der die Lebenshaltungskosten für viele Bürgerinnen und Bürger stetig steigen, fordert der SoVD politische Maßnahmen, die Entlastungen schaffen, nicht aber zusätzliche finanzielle Belastungen. Engelmeier appelliert an die Entscheidungsträger, die geplanten Beitragserhöhungen kritisch zu hinterfragen und Alternativen anzunehmen, um die finanzielle Integrität der betroffenen Personen zu wahren.
Herausforderungen und Vorschläge
Die Diskussion um die Beitragsanpassungen ist nicht neu, doch jetzt wird sie in einer Zeit geführt, in der wirtschaftliche Unsicherheiten und hohe Preisanstiege viele Haushalte unter Druck setzen. Der Sozialverband mahnt an, dass jede Reform im Gesundheitssektor den sozialpolitischen Herausforderungen Rechnung tragen sollte, indem der soziale Ausgleich im Mittelpunkt steht.
„Wir sind der Überzeugung, dass die Reformen im Gesundheitswesen in die richtige Richtung gehen, jedoch müssen sie für alle tragbar sein,“ erklärt die SoVD-Vorsitzende. Die Bedenken der Bevölkerung könnten dazu führen, dass notwendige Reformen ins Stocken geraten, wenn die Kosten nicht fair und gerecht verteilt werden. Daher ist eine flächendeckende Diskussion über alternative Finanzierungsmodelle gefordert.
– NAG