Ein heißer Tag im Mai 2017 wird für die Familie Philipp zum Albtraum. Sophia, damals 21 Jahre alt, bricht mit einer Freundin zu einem Ausritt im Landkreis Lörrach auf. Doch was als entspannter Tag im Wald beginnt, endet tragisch: Sophia stürzt und wird tot aufgefunden. Wie es zu dem Unfall kam, bleibt ein Rätsel, doch die Nachricht hinterlässt unendlichen Schmerz bei ihrer Familie und Freunden.
„Sophia war für uns ein strahlendes Licht“, erinnert sich ihre Mutter Katharina Philipp. Sie beschreibt die warmherzige, empathische junge Frau, die mitten in ihrer Ausbildung zur Buchhändlerin war und so viele aufregende Orte hätte bereisen wollen. „Sie hätte gerne noch so viele Orte gesehen“, sagt Katharina voller Trauer. Das Gedächtnis an Sophia lebt jedoch weiter, und das nicht nur durch Gespräche in der Familie, sondern auch durch einen besonderen Sticker, der von ihrer Schwester Clara geschaffen wurde.
Der Sticker als Weltenbummler
„Sophia was never here“ – dieser Sticker ist nicht nur ein Gedenken, sondern ein Symbol der Verbindung. Ursprünglich in Berlin entworfen, hat sich der Sticker mittlerweile weltweit verbreitet. Menschen setzen ihn in Städten wie Pisa, Tokio und sogar bei den Niagarafällen in Szene – ein Zeichen des Erinnerns an die viel zu früh Verstorbene. „Es berührt uns, wenn Menschen die Sticker mitnehmen und auch an so vielen verschiedenen Orten fotografieren“, so die gerührte Katharina. In Balingen ziert sogar eine Laterne im Gerberviertel einen dieser Sticker und erinnert an die junge Frau, die viele nie kennenlernen durften.
Die Sticker haben nicht nur einen emotionalen Unterton, sie fördern auch Gespräche über Verlust und Trauer. „Über die Sticker kommt man mit anderen ins Gespräch und kann von seinem Kind erzählen“, erklärt Katharina Philipp. Es ist eine Möglichkeit, den Schmerz zu teilen und lebendige Erinnerungen aufrechtzuerhalten. Heute wäre Sophia 29 Jahre alt, doch in den Herzen ihrer Familie bleibt sie lebendig, denn sie ist nur wirklich weg, wenn niemand mehr über sie spricht. Diese Botschaft ist mehr als Worte – es ist ein unermüdlicher Aufruf zur Erinnerung und zur Liebe für einen unersetzlichen Menschen.