Baden-Baden wartet gebannt auf die Bekanntgabe des diesjährigen Sommerhits in Deutschland, die heute verkündet wird. Die Marktforscher von GfK Entertainment arbeiten daran, Künstler und Song zu küren, die als offizieller Sommerhit hervorgehen. Es ist ein Moment, auf den Musikliebhaber und Chart-Fans gleichermaßen gespannt sind.
In den letzten Jahren war die Suche nach einem eindeutigen Sommerhit oft ein schwieriges Unterfangen. Vor zwei Jahren, zum Beispiel, kristallisierte sich der Sommerhit „Layla“ von DJ Robin & Schürze bereits Ende Juli heraus. Dieses Jahr sieht die Lage jedoch etwas anders aus, da sich kein klar dominierender Hit abzeichnet.
Traditionen und neue Trends
Die Tradition schreibt vor, dass der Sommerhit häufig von vergleichsweise unbekannteren Interpreten stammt. Im Fall von Shirin David könnte ihr Chart-Hit «Bauch Beine Po» möglicherweise nicht nominiert werden, trotz seiner großen Popularität. Diese ungeschriebene Regel wurde jedoch schon mehrfach in der Vergangenheit brüchig: Ed Sheeran konnte 2021 mit „Bad Habits“ den Titel ebenfalls einheimsen, obwohl er alles andere als ein unbekannter Künstler ist.
Zu den weitreichend bekannten Sommerhits gehören Ohrwürmer wie «Macarena» aus dem Jahr 1996 oder «Despacito», das im Jahr 2017 die Charts stürmte. Diese Erinnerungen an vergessene Sommerjahre werden von den aktuellen Talenten auf die Probe gestellt, die hoffen, diesen begehrten Titel zu ergattern.
Ein heißer Kandidat für den Sommerhit 2024 ist das Lied «I Like The Way You Kiss Me» von Artemas. Der britische Musikproduzent hat mit diesem eingängigen elektronischen Stück, das durch seine Präsenz auf TikTok populär wurde, einen wahren Ohrwurm geschaffen. Sentimentalität und der Drang nach ansteckendem Sound scheinen hier ineinander zu fließen.
Ein weiterer Anwärter ist der Track «Move» des Berliner DJs Adam Port zusammen mit Stryv und dem Kollektiv Keinemusik. Der Sommer klingt in diesem Titel wie die sanften Klänge von Ibiza oder das bunte Treiben eines Burning-Man-Festivals. Die Kombination aus einem unverwechselbaren Beat und sommerlichen Melodien weckt das Verlangen nach Freiheit und Feiern unter dem strahlenden Sonnenschein.
Ebenfalls in der engeren Auswahl befindet sich «Pedro», eine Neuinterpretation des ikonischen Italo-Disco-Klassikers von Raffaella Carrà, der 1980 seine Premiere feierte. Jaxomy und Agatino Romero haben sich zusammengetan, um diesen nostalgischen Hit in ein modernes Gewand zu kleiden. Raffaella Carrà, die 2021 verstorben ist, bleibt damit durch ihre Musik weiterhin präsent.
– NAG
