Der Sommer 2024 in Deutschland wird als außergewöhnlich warm in die Geschichtsbücher eingehen. Er zeichnete sich durch einen auffälligen Temperaturanstieg aus, der ganz klar die Trends der letzten Jahre bestätigte. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete ein Temperaturmittel von 18,5 Grad Celsius, was 2,2 Grad über dem Vergleichswert aus der Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt.
Besonders herausragend war der August 2024, der mit einem enormen Temperaturanstieg endete. Am 13. August wurde in Bad Neuenahr-Ahrweiler die bundesweit höchste Temperatur von 36,5 °C registriert. Den stärksten Hitzeeffekt erlebten die südlichen und östlichen Regionen Deutschlands, während Küstengebiete schätzungsweise nur sporadisch mit sommerlicher Wärme konfrontiert wurden.
Regionale Temperaturunterschiede und Rekordregen
Der Temperaturverlauf war jedoch alles andere als homogen. In den Tieflagen und Flusstälern von Süddeutschland sowie Sachsen wurden mehr als 60 Sommertage verzeichnet. Städte wie Waghäusel-Kirrlach und Dresden stachen dabei hervor. Im scharfen Gegensatz dazu blieb Helgoland von Sommertagen gänzlich verschont, was die extremes Wetterphänomen unterstreicht, das in vielen anderen Bereichen Deutschlands zu spüren war.
Das Wetter war nicht nur durch überhöhte Temperaturen geprägt, sondern auch durch signifikante Niederschlagsereignisse. Mit rund 240 Litern pro Quadratmeter blieb der Sommerniederschlag im Durchschnitt auf dem Niveau der Referenzperioden, wobei es zu extremen regionalen Abweichungen kam. Die Alpenregionen erlebten über 600 l/m² Niederschlag, während der nordöstliche Teil Deutschlands unter starkem Wassermangel litt, mit weniger als 150 l/m² in einigen Gebieten. Dieser Unterschied verdeutlicht, wie stark das Wetter und die klimatischen Bedingungen innerhalb von nur wenigen Kilometern variieren können.
Ein signifikanter Niederschlag ereignete sich am 1. August in Nordhessen, wo die Station Trendelburg schockierende 169,8 l/m² in nur wenigen Stunden verzeichnete. Das stellt einen bemerkenswerten Gegenpol dar zu den anhaltend trockenen Bedingungen in den nordöstlichen Regionen, wo kaum Regen fiel. Diese Kombination aus Extremtemperaturen und Regenereignissen zeichnet ein komplexes Bild des deutschen Sommers.
Sonnenschein und Witterung in Hessen
Im Bundesland Hessen präsentierte sich der Sommer oft unberechenbar, mit zahlreichen Gewittern und Schauern. Insgesamt fiel in der Region bis zum Ende der Saison eine Menge von 215 l/m² Niederschlag, während die Durchschnittstemperatur bei 18,4 Grad Celsius lag. Die Sonne zeigte sich jedoch oft: Mit nahezu 725 Stunden Sonnenschein übertraf die Region ihre traditionellen Werte.
Insgesamt zeigt die Wetterbilanz des Sommers 2024, dass Deutschland weiterhin unter dem Einfluss des Klimawandels steht, was sich in Extremwetterereignissen und anhaltend hohen Temperaturen niederschlägt. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Jahren fortsetzen und welche Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergriffen werden, um diesem Trend entgegenzuwirken.
– NAG