In der kleinen Stadt Langenau im Alb-Donau-Kreis ist die Situation um den evangelischen Pfarrer Ralf Sedlak zunehmend angespannt. Seit über einem Jahr sieht sich Sedlak einer Welle von Anfeindungen ausgesetzt, die ihren Ursprung in seiner Position zu den Gewaltakten der Hamas gegen Israel hat. Nach seiner Predigt, in der er am 7. Oktober 2023 die Opfer des Angriffs gedenken wollte, geriet er ins Visier eines aggressiven Störers, der seine Bibelworte mit Rufen nach „Fake News“ unterbrach. Daraufhin begann eine anhaltende Belästigung, die nicht nur ihn, sondern auch seine Kirchengemeinde betrifft, wie SWR berichtet.
Antisemitische Angriffe und Solidarität
Die Situation eskalierte weiter, als antisemitische Graffitis wie „Juden vergasen“ an der Martinskirche und öffentlichen Gebäuden in Langenau auftauchten. Über einhundert Geistliche haben sich nun solidarisch mit Sedlak erklärt, und Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl zeigte sich schockiert über die Entwicklungen, die als volksverhetzend bezeichnet wurden. Diese Vorfälle sind Teil eines umfassenderen Trends, der einen Anstieg antisemitischer Straftaten in Deutschland widerspiegelt, was die Kirchengemeinde und die politischen Entscheidungsträger alarmiert. Inzwischen haben Maßnahmen der Sicherheitsbehörden zugenommen, um Sedlak und seine Gemeinde zu schützen, wie auf der Webseite von Schwäbische.de zu lesen ist.
Trotz des Polizeischutzes sind Sedlak und seine Gemeinde von psychischem Druck betroffen. Der Pfarrer beschreibt die ständigen Belästigungen durch den Störer, der mit antisemitischen Plakaten und aggressiven Kundgebungen vor der Kirche auftritt. Diese Defamierungen führen dazu, dass viele Gemeindemitglieder verunsichert sind und den Besuch der Gottesdienste fürchten. Sedlak betont, dass er sich nicht politisch exponiert hat und hofft auf ein baldiges Ende dieser Anfeindungen. Er selbst hat bereits Anzeige gegen Unbekannt wegen der Schmierereien erstattet.