Am Jahrestag des verheerenden Terrorangriffs auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seine Unterstützung für die Menschen in Israel und die Familien der Opfer bekundet. In einer emotionalen Ansprache in der Synagoge Hohe Weide in Hamburg erinnerte er an die schrecklichen Geschehnisse des vergangenen Jahres, als mehr als 1.200 Israeles durch die Hamas und andere Gruppierungen getötet wurden. Scholz berichtete von den Grauenvollen, dass die Angreifer nicht nur Menschenleben forderten, sondern auch das Leid vieler Menschen dokumentierten und filmten, was die Tragik dieser Tat nur verstärkt.
„Wir sind nach wie vor tief erschüttert. Besonders bedrückend ist die Tatsache, dass viele israelische Bürgerinnen und Bürger, darunter auch zahlreiche deutsche Staatsbürger, immer noch als Geiseln in Gaza festgehalten werden", äußerte Scholz. Bei der Veranstaltung waren rund 500 Gäste anwesend, die gemeinsam der Opfer gedachten. In einer Stellungnahme auf X, der Plattform Twitter, bekräftigte Scholz, dass Deutschland fest an der Seite Israels stehe.
Erinnerung und Verantwortung
In seiner Ansprache betonte der Kanzler die Dringlichkeit eines Waffenstillstands, der auch die Freilassung der Geiseln gewährleisten müsse. Er äußerte zudem, dass Deutschland eine Verantwortung trage, aktiv gegen den zunehmend spürbaren Antisemitismus vorzugehen, der in den letzten Jahren zugenommen habe. „Es ist erschreckend zu sehen, dass antisemitische Ansichten immer mehr Raum gewinnen. Daher müssen wir alles dafür tun, um sicherzustellen, dass die jüdisischen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sicher leben können", sagte er und unterstrich den Ernst der Lage.
Zuvor wurde auch in Berlin der Opfer gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnerte daran, dass auch zehntausende Palästinenser unter dem fortdauernden Konflikt leiden. Zu diesem Anlass wurde das Brandenburger Tor für zwei Stunden in den Farben der israelischen Flagge beleuchtet. „Berlin sendet ein starkes Zeichen in die Welt, dass wir an der Seite Israels stehen", erklärte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Auch das Bekenntnis zur Menschlichkeit und Mitgefühl gegenüber den opfergeplagten Familien wurde hervorgehoben.
Der Konflikt, der am 7. Oktober 2023 seinen blutigen Anfang fand, hält seitdem an. Die Angehörigen der 250 Geiseln, die von der Hamas verschleppt wurden, warten verzweifelt auf Nachrichten über ihre Liebsten. Der Gedenken-Tag verdeutlicht, dass die Wunden dieses Krieges tief sitzen und dass die Freilassung der Geiseln eine zentrale Forderung bleibt. Der daraus resultierende Krieg hat bereits unzählige Leben gefordert, und es wird geschätzt, dass über 42.000 Menschen in den anschließenden Kämpfen im Gazastreifen ums Leben kamen.
Die Geschehnisse der letzten Jahre sind eine ständige Mahnung für die Komplexität und die Belastungen, die dieser Konflikt für alle beteiligten Seiten mit sich bringt. Die Trauer um die Toten und die Sorge um die verbleibenden Geiseln bleibt ein beherrschendes Thema in den politischen Gesprächen, sowohl in Deutschland als auch international. Diese Entwicklungen tragen nicht nur zur Verfeinerung der geopolitischen Beziehungen in der Region bei, sondern auch zu einem intensiven Dialog über Sicherheit, Menschlichkeit und die Bedeutung des Friedens.
Für weiterführende Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und die Stellungnahmen der politischen Führung lesen Sie den Artikel von www.zeit.de.
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