In einer sorgfältigen Analyse der Krise bei Volkswagen haben sich die Mitglieder des Aktionskomitees VW zusammengefunden, um zentrale Themen und Herausforderungen zu besprechen. Diese Versammlung brachte eine Vielzahl an Meinungen zusammen, wobei die gegenwärtige Unsicherheit in der Automobilindustrie und die Reaktionen der Gewerkschaften im Mittelpunkt standen. Mit dem drohenden Kahlschlag von zwei bis fünf Produktionsstätten, wobei das Osnabrücker Werk besonders betroffen ist, war die Stimmung angespannt. Der Redner Dietmar Gaisenkersting machte deutlich, dass die Unternehmensführung weiterhin auf eine radikale Reduzierung der Kapazitäten setzt.
„Die VW-Konzernspitze hält daran fest, ihren Kahlschlag durchzusetzen“, stellte Gaisenkersting fest und machte darauf aufmerksam, dass das Werk in Osnabrück ab 2026 vermutlich keine Aufträge mehr erhalten wird. Diese Information löste Besorgnis unter den Beteiligten aus, insbesondere da die IG Metall, wie kritisiert wurde, keine ausreichenden Gegenmaßnahmen ergreift, sondern stattdessen versucht, die Belegschaften zu beruhigen und zum Abwarten zu bewegen.
Managementfehler als Ursache der Krise
Ein anderer Teilnehmer stellte klar, dass die gegenwärtigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht einfach nur auf die allgemeine Marktsituation zurückzuführen sind, sondern vielmehr auf Fehler des Managements hinweisen. Trotz dieser Bedenken wurde auch erkannt, dass es nicht nur um eine Absatzkrise geht, sondern um einen intensiven Konkurrenzkampf, der die gesamte Branche betrifft.
Der Wandel in der Industrie fordert alle Beschäftigten, sich gegen die Hintergründe des Kampfes um Marktanteile zu positionieren. Es wurde diskutiert, dass der Kampf nicht nur auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird, sondern dass in dieser Krise alle Hersteller unter Druck stehen, sich neu zu orientieren und zu behaupten.
Solidarität und gemeinsame Aktionen
Ein zentrales Thema der Diskussion war die fehlende Solidarität innerhalb der Belegschaft. Es wurde festgestellt, dass viele im Werk Wolfsburg fälschlicherweise glauben, ihre Arbeitsplätze seien sicher. Diese Wahrnehmung führt zu einer Entsolidarisierung unter den Beschäftigten. Ein Kollege brachte die wichtige Frage auf: „Was kann man da als Einzelner tun? Wie gehe ich da am besten vor?“
Ulrich Rippert, Ehrenvorsitzender der SGP, betonte die Notwendigkeit, Solidarität zu schaffen und eine gemeinsame Basis für alle Beschäftigten zu finden. „Wir müssen alle Standorte zusammenbringen. Die Gewerkschaft und der Betriebsrat versuchen, Spaltungen zu schaffen“, erklärte er. Das Aktionskomitee würde sich darauf konzentrieren, die Beschäftigten über die gegenseitige Abhängigkeit und Notwendigkeit der Solidarität aufzuklären.
„Wenn wir nicht zusammenhalten, dann sind wir auf uns allein gestellt“, warnte ein großer Teil der Beteiligten. Sie forderten, die Interessen der Leiharbeitskollegen und der Zulieferer zu berücksichtigen, da diese auch unter den Angriffen der Unternehmensführung leiden.
Die Teilnehmer des Treffens waren sich einig, dass eine klare Opposition erforderlich ist, um den Herausforderungen, die vor ihnen liegen, wirkungsvoll zu begegnen. „Wir müssen die Initiative ergreifen und die Belegschaften miteinander verbinden“, sagte Gaisenkersting. Der Zusammenhalt ist nicht nur zentral für die Verteidigung der Arbeitsplätze, sondern auch für die Schaffung einer starken Front gegen die strategischen Angriffe der Unternehmensleitung.
Abschließend wurde vermerkt, dass die kommenden Treffen entscheidend sein werden, um die Diskussionen fortzusetzen und das Aktionskomitee weiter zu etablieren. „Wir sind motiviert und bereit, den nächsten Schritt zu gehen“, blickte ein Kollege optimistisch auf die bevorstehenden Herausforderungen. Das nächste Treffen ist für den 15. Oktober anberaumt, und das Interesse zeigt, dass die Belegschaften bereit sind, sich aktiv in den Prozess einzubringen.