In Frankreich hat ein riesiger Missbrauchsprozess begonnen, der die Nation erschüttert. Ein 74-jähriger ehemaliger Chirurg steht wegen der sexuellen Ausbeutung von 299 meist minderjährigen und bewusstlosen Patienten vor Gericht. Die Taten sollen sich zwischen 1989 und 2014 ereignet haben. Der Mediziner wird beschuldigt, 158 Jungen und 141 Mädchen missbraucht zu haben, während diese sich in verschiedenen Stadien der Anästhesie oder Sedierung befanden. Bei 111 Fällen wird ihm schwere Vergewaltigung zur Last gelegt. Diese weitreichenden Vorwürfe wurden durch genaue Aufzeichnungen des Angeklagten, die während einer Durchsuchung sichergestellt worden, untermauert. Die Staatsanwaltschaft fordert bis zu 20 Jahre Haft, während der Prozess bis Juni weiterlaufen soll, wie krone.at berichtet.
Ein weiterer Missbrauchsfall in Deutschland
Parallel zu den Geschehnissen in Frankreich ist auch in Deutschland ein schockierendes Verfahren im Gange. Ein Arzt der Tübinger Psychiatrie wurde 2024 wegen 52-fachen sexuellen Missbrauchs einer Patientin zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Prozess fand große Aufmerksamkeit und wurde am Donnerstag, den 11. Februar 2025, erneut angesetzt, jedoch musste er aufgrund der Erkrankung des Angeklagten kurzfristig verschoben werden. Im ersten Verfahren war der 61-jährige Mediziner bei Einzeltherapiestunden mit einer 35-jährigen Patientin in Verbindung gebracht worden, wobei es in mehreren Fällen auch zu einem Geschlechtsverkehr kam, den der Angeklagte nicht bestritt. Die Staatsanwaltschaft hielt den Vorwurf der Vergewaltigung jedoch für nicht beweisbar, wie die swp.de berichtete.
Besonders brisant ist die Tatsache, dass die Nebenklage gegen das Urteil ebenfalls Rechtsmittel eingelegt hat, was eine mögliche Verschärfung der Strafe im Berufungsverfahren erlaubt. Zudem könnte auch eine Verurteilung wegen Vergewaltigung wieder auf den Tisch kommen. Der Ausgang dieser Verhandlung bleibt ungewiss, da auch die Entlassung des Mediziners durch das Uniklinikum Tübingen weiterhin vor dem Arbeitsgericht verhandelt wird.
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