Am bundesweiten Warntag, der in diesem Jahr am 12. September stattfindet, wird es für die Bürger in Ostholstein keine Sirenenwarnungen geben. Der Warntag soll die Bevölkerung für Gefahrensituationen sensibilisieren und die verschiedenen Warnmittel und Informationswege bekanntmachen. Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wird um 11 Uhr eine Probewarnung ausgelöst, die dabei helfen soll, die Kommunikationskanäle wie Radio, Fernsehen und mobile Warnsysteme zu testen. Leider wurden die rund 150 Sirenen, die noch auf Dächern in der Region installiert sind, nicht aktiviert, da sie nicht technisch für eine zentrale Auslösung ausgerüstet sind.
Diese Entscheidung hat historische Wurzeln. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden viele Warnanlagen abgebaut, da keine akuten Bedrohungen mehr wahrgenommen wurden. Die Gemeinden konnten die Sirenen kostenlos übernehmen, allerdings gaben viele von ihnen diese Möglichkeit auf, um den Aufwand für Wartung und regelmäßige Tests zu vermeiden. Der Kreis Ostholstein arbeitet jetzt an einem „Sirenenförderprogramm“, um ein dichteres Netzwerk an Warnsirenen wieder aufzubauen.
Technologische Alternative
Der Kreis Ostholstein setzt stattdessen auf moderne Warntechnologien. Dazu gehört der Mobilfunkdienst „Cell-Broadcast“, der Nachrichten direkt auf Handys sendet. Allerdings ist diese Technik nicht immer zuverlässig, da sie von den Betriebssystemen und den Software-Updates der Geräte abhängt. Zudem kritisierte Annika Sommerfeld, die Sprecherin der Kreisverwaltung, dass auch DAB+-Radiodurchsagen oft nicht automatisiert gesteuert werden, was eine lückenhafte Informationsweitergabe zur Folge haben könnte.
Die Verantwortlichen betonen, dass eine effektive Warnung nur dann möglich ist, wenn die Menschen diese auch wahrnehmen und entsprechend reagieren. Der bundesweite Warntag ist in diesem Jahr ein Testlauf, um zu überprüfen, wie gut die Maßnahmen funktionieren und ob die Menschen die Warnungen überhaupt erhalten. Trotz der technischen Schwierigkeiten wird daran gearbeitet, die bestehenden Systeme zu optimieren und die Bevölkerung besser zu schützen.
Für diejenigen, die sich für weitere Details interessieren, die über den Warntag und seine Bedeutung für die Bevölkerung informieren möchten, gibt es auf der Website www.bbk.bund.de umfassende Informationen. Zudem ist eine Umfrage eingerichtet, über die die Erfahrungen der Bürger bei der Probealarmierung anonym geteilt werden können. Diese Feedback-Plattform steht auf www.warntag-umfrage.de zur Verfügung und ist ein weiterer Schritt, die Effizienz des Warntages zu prüfen und zu verbessern.