Der Senat von Berlin wird sich am kommenden Dienstag um 10.00 Uhr mit den Ereignissen während der Silvesternacht befassen. Die Nacht war geprägt von zahlreichen Vorfällen, bei denen Menschen durch den Einsatz illegaler Böller, insbesondere Kugelbomben, verletzt wurden. Diese speziellen Feuerwerkskörper sind in Deutschland aufgrund ihrer hohen Explosionskraft nicht für den allgemeinen Gebrauch zugelassen.
In Schöneberg kam es zu erheblichen Schäden an Häuserfassaden und Autos; mehr als drei Dutzend Wohnungen wurden unbewohnbar. Die Polizei vermeldete an Neujahr insgesamt mindestens 400 Festnahmen sowie mehrere Dutzend verletzte Einsatzkräfte. Im Einsatz waren rund 4.000 Polizisten, die zusammen 1.453 für Silvester typische Straftaten registrierten. Von den rekordierten Verdächtigen wurden 670 erfasst, wobei 17 Polizisten Verletzungen erlitten, von denen acht auf den Einsatz von Pyrotechnik zurückzuführen waren.
Diskussion um Böllerverbot
Die Vorfälle haben eine breite Diskussion über ein generelles Böllerverbot in Deutschland ausgelöst. Innensenatorin Iris Spranger hat sich klar für ein solches Verbot ausgesprochen, allerdings mit Ausnahmen an bestimmten festgelegten Orten, sogenannten Pyroerlaubniszonen. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner äußerte hingegen Zweifel an der Umsetzung eines vollständigen Böllerverbots.
Die Problematik rund um Kugelbomben und deren Gefahren ist nicht neu. Wie ZDF berichtete, unterliegen diese pyrotechnischen Produkte strengen gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland. Sie fallen unter das Sprengstoffgesetz der Kategorie F4 (Großfeuerwerk) und deren Verwendung ist ausschließlich durch Fachkundige mit entsprechender Erlaubnis gestattet. Der Erwerb und Einsatz durch Privatpersonen ist verboten, und sie sind im freien Handel nicht erhältlich. Der unsachgemäße Gebrauch oder technische Defekte können zudem zu schweren Verletzungen oder tödlichen Unfällen führen.
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