In Deutschland wird die Diskussion um innere Sicherheit immer lauter, insbesondere nach dem jüngsten Anschlag in Solingen, der den Fokus der Öffentlichkeit auf dieses brisante Thema lenkt. Auch in der Polizeidirektion und -inspektion Lüneburg hat man dies erkannt und reagiert entsprechend. In einer Präsentation, die in der idyllischen Stadt Hitzacker im Landkreis Lüchow-Dannenberg stattfand, wurde ein umfassender Sicherheitsbericht vorgestellt, der sowohl den Land- als auch den Kreisvertretern sowie den Gemeindevertretern zugänglich gemacht wurde.
Dieser Sicherheitsbericht hat das Ziel, die Bürger über die Tätigkeiten der Polizei zu informieren und gleichzeitig ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Landrätin Dagmar Schulz hebt hervor, dass es hierbei um einen Schulterschluss aller Verantwortlichen geht, die für den Schutz der Demokratie zuständig sind. Der Lüneburger Polizeipräsident Thomas Ring betont die Rolle der Anwesenden als Multiplikatoren, die das Wissen über Sicherheit in ihre Gemeinden tragen sollen.
Rasche Wahrnehmung steigender Aggressionen
Ein zentrales Anliegen des Polizeichefs war die Vermittlung eines grundlegenden Gefühls: „In unserer Region ist die Sicherheit schon sehr, sehr hoch!“. Allerdings warnt er auch davor, dass sich der Ton in der Gesellschaft zunehmend verhärtet. Dies zeigt sich unter anderem in der steigenden Zahl von Übergriffen auf Polizeibeamte, die mittlerweile ein ernsthaftes Problem darstellen. Auch Feuerwehrleute und Rettungskräfte sind von dieser zunehmenden Aggressivität nicht verschont geblieben. Die Gesellschaft als Ganzes muss sich fragen, wie sie diesen Entwicklungen entgegenwirken kann. Kommunikation wird als Schlüssel zu einem respektvollen Miteinander in der Gemeinschaft angesehen.
Die Worte des Polizeipräsidenten sind eindringlich: Die Verrohung der Sitten ist eine Herausforderung, die alle betrifft. Um Extremismus in jeglicher Form zu begegnen, ist es unerlässlich, dass wieder ein Dialog zwischen den Menschen entsteht. Das Engagement der Polizei ist hierbei nur ein Teil des gesamten Puzzles.
Prävention als Schlüssel zur Sicherheit
Ein weiterer wichtiger Punkt des Sicherheitsberichts war die verstärkte Konzentration auf präventive Maßnahmen. Die Polizei in Lüneburg setzt zunehmend darauf, Bürger über potenzielle Gefahren aufzuklären, sei es beim Thema Enkeltrickbetrug oder den sicheren Umgang mit E-Scootern im Straßenverkehr. Die Überzeugung der Polizei ist klar: Wenn man die Regeln kennt und versteht, können viele schlimme Vorfälle von vornherein verhindert werden. Dies steht im Mittelpunkt ihrer Schulen und Aufklärungsmaßnahmen.
Andreas Gehrke, der Bürgermeister von Amt Neuhaus, kann diesen Ansatz nur unterstützen. Er hat ein wachsendes Problem mit rechtsextremen Aufklebern und Schmierereien in seiner Gemeinde festgestellt und sieht hierin eine ernste Gefahr für die innere Sicherheit. Auch er war bei der Präsentation des Sicherheitsberichts anwesend, um die Botschaft zu verkräftigen, dass jeder Einzelne in der Gemeinde seinen Beitrag zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus leisten muss. Gehrke setzt sich dafür ein, dass das Bewusstsein für die Bedeutung der inneren Sicherheit gestärkt wird.
– NAG