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Im Zeitalter von Homeoffice und flexiblen Arbeitszeiten sorgt Google-Mitgründer Sergey Brin mit seiner Forderung nach einer 60-Stunden-Woche für Aufregung. In einem internen Memo erklärte er, dass Mitarbeiter, die am KI-Modell Gemini arbeiten, dieses Pensum einhalten sollten, um die optimale Produktivität zu erreichen. Dieser radikale Ansatz, den Brin als „Sweet Spot“ bezeichnet, wird von Arbeitsmarktexperten scharf kritisiert. Laura Vanderkam, eine Expertin für Zeitmanagement, zeigt sich skeptisch und stellt fest, dass eine solch hohe Arbeitszeit langfristig nicht tragbar sei. Sie empfiehlt vielmehr 45 bis 50 Stunden pro Woche, während der Managementprofessor John P. Trougakos betont, dass die Effizienz der Arbeitszeit entscheidend sei. In Deutschland ist eine 60-Stunden-Woche nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt, was die Diskussion weiter anheizt, wie VOL.AT berichtet.
Die Zukunft der Arbeitszeit: 25-Stunden-Woche im Fokus
Im Kontrast zu Brins Forderung steht das Konzept der 25-Stunden-Woche, das Lasse Rheingans propagiert. Er beschreibt, wie viele Menschen während der Corona-Pandemie herausgefunden haben, dass sie ihre Aufgaben oft viel schneller erledigen können als zuvor gedacht. Diese Erfahrung legt nahe, dass nicht die Anzahl der Stunden zählt, sondern die erreichten Ergebnisse. In einem Interview erklärte Rheingans, dass insbesondere Eltern im Homeoffice häufig feststellen, dass Arbeit in kurzen, intensiven Phasen effizient erledigt werden kann. Die 25-Stunden-Woche, die Rheingans bereits 2017 einführte, hat durch die Erfordernisse der Pandemie an Bedeutung gewonnen, und viele Menschen scheinen unfreiwillig in ein ähnliches Modell gerutscht zu sein, wie Haufe.de berichtet.
Rheingans hebt hervor, dass eine gut strukturierte Arbeitsumgebung entscheidend ist, um Flexibilität und Effizienz zu fördern. Unternehmen, die sich an starre Zeiten klammern, werden von den aktuellen Veränderungen überrollt. Mit neuen, agilen Methoden könnten Firmen anfangen, die Gegebenheiten der digitalen Arbeitswelt wirklich zu nutzen. Das Umdenken ist zwingend notwendig, um in diesen unsicheren Zeiten wettbewerbsfähig zu bleiben und die Potenziale der Mitarbeiter voll auszuschöpfen.
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