In der kleinen Gemeinde Rheidt in Deutschland sorgt ein ungewöhnlicher Vogel für Furore: Eine Gartenspottdrossel, die hierzulande als äußerst selten gilt, wurde erstmals offiziell am 1. September 2024 gesichtet. Der Singvogel, der von vielen Ornithologen als kleines Wunder angesehen wird, wurde in den Apfelbäumen von Landwirt Karl-Josef Engels entdeckt, was bereits eine Welle von Vogelbeobachtern in die Region gelockt hat.
„Bislang wurde dieser Vogel nur viermal in Europa gesichtet“, erklärt Jürgen Linnhoff, ein pensionierter Biologielehrer, der extra mit seiner Frau aus Oldenburg angereist ist. Während er am Rand einer Zwiebelplantage steht, beobachtet er den scheuen Vogel durch sein Spezialfernglas. Es ist ein Ereignis von großer Bedeutung, da die Gartenspottdrossel normalerweise in Nordamerika lebt, wo sie auch als Mockingbird bekannt ist. Linnhoff schildert, dass er in seiner langen Zeit als Ornithologe so etwas noch nie erlebt hat.
Ein Ansturm von Ornithologen in Rheidt
Die Entdeckung hat in der letzten Woche nahezu 700 Vogelbeobachter aus ganz Europa nach Rheidt gelockt. Karl-Josef Engels ist erstaunt über den Ansturm. „Sowas habe ich noch nie erlebt“, sagt der Landwirt, dessen Felder immer mehr zum Ziel von Naturbeobachtern werden. Um den Vogel nicht zu stören, bleibt die Fangemeinde jedoch auf den Straßen und Traumstraßen und beobachtet durch leistungsstarke Ferngläser.
Einer dieser Beobachter, Dario Allenstein, ein 27-jähriger Biologie-Student aus Bielefeld, hat sich ebenfalls auf den Weg gemacht, um das einzigartigen Naturschauspiel zu erleben. „Ich trage auf meiner Vogelbeobachtungsapp ein, dass ich ihn gesehen habe“, berichtet er und erläutert, dass die Spottdrossel in der Region dezent und unauffällig wirkt. In seiner Einschätzung hinterlässt der Vogel einen desorientierten Eindruck, was einige Fragen zur Herkunft aufwirft. „Wie ist sie hierhergekommen?“, fragt er sich.
Ursprung und Gefahren für die Gartenspottdrossel
Einige Ornithologen spekulieren, dass die Gartenspottdrossel zufällig nach Europa gelangt sein könnte, vielleicht versteckt im Bauch eines Schiffs, oder sogar dass sie aus der Obhut eines privaten Halters entkommen sei. Während die Diskussion um ihren Verbleib in der Region weitergeht, betont Linnhoff, dass die Spottdrossel momentan genügend Nahrung findet, was ihre Überlebenschancen erhöht. „Sie ernährt sich hauptsächlich von Insekten“, erklärt er.
Die Zukunft des Vogels bleibt jedoch ungewiss. Einige glauben, sie könnte in wärmere Gefilde weiterziehen, während andere befürchten, dass sie nicht lange in der Region bleiben wird. „Vielleicht wird sie bald nicht mehr genug Nahrung finden“, warnt Linnhoff. Zudem stellt er fest, dass andere Raubvögel in der Luft kreisen, besonders der Sperber, der eine Bedrohung für den kleinen Besucher darstellt.
All diese Faktoren machen die Erstsichtung der Gartenspottdrossel in Deutschland nicht nur zu einem beeindruckenden Ereignis, sondern auch zu einem Thema von großem Interesse in der ornithologischen Gemeinschaft. Mehr Details über diese außergewöhnliche Entdeckung finden sich in einem ausgiebigen Bericht auf www.ksta.de.