Ein berührender Film steht im Mittelpunkt der bevorstehenden Filmtage in Oberschwaben, der sich mit der seltenen Krankheit Fibrodysplasia Ossificans Progressiva, kurz FOP, auseinandersetzt. Produziert von Michael Scheyer aus Bodolz und geleitet von Intendantin Helga Reichert, ist dieses Projekt nicht nur eine emotionale Erzählung, sondern auch eine wichtige Informationsquelle über eine Erkrankung, die nur wenige Menschen betrifft.
FOP ist eine genetische Erkrankung, bei der verletztes Muskelgewebe durch Knochen ersetzt wird, was bedeutet, dass die Beweglichkeit des Körpers im Laufe der Zeit stark eingeschränkt ist. Nur etwa 80 Menschen in Deutschland leiden an dieser raren Krankheit. Der Film, betitelt „Bis auf die Knochen – Leben mit FOP“, erzählt die Geschichte von Sarah Fischer, die trotz ihrer Herausforderungen offen über ihr Leben berichten kann. Das Interesse an ihrem Schicksal wurde durch einen Artikel in der „Schwäbischen Zeitung“ geweckt, in dem über ihr Leben mit der Krankheit berichtet wurde.
Einblicke in die Produktion
Die Idee, einen Film über FOP zu drehen, entstand, als Michael Scheyer Sarah und ihre Familie fragte, ob er sie zwei Jahre lang im Alltag begleiten dürfe. Sarahs gesundheitlicher Zustand hat sich verschlechtert, vor allem bewegt sie nur noch wenige Gliedmaßen, und ein Arm ist bereits verknöchert. Der Film vermittelt nicht nur die emotionalen Aspekte, sondern gibt auch einen Einblick in die medizinischen Herausforderungen bei der Diagnose und Behandlung dieser Erkrankung.
FOP ist oft erst spät diagnostiziert, was häufig zu falschen Behandlungen führt. Aufgrund mangelnder Kenntnis über diese seltene Krankheit unterlaufen sogar Ärzten Behandlungsfehler. Ein grundlegend wichtiges Element des Films ist es, das Bewusstsein für frühe Warnzeichen wie einen gekrümmten großen Zeh zu schärfen. Obgleich die Krankheit nicht geheilt werden kann, kann frühzeitiges Erkennen großes Unheil abwenden. Der Film hat das Potenzial, Kinderärzte und Eltern für dieses Thema zu sensibilisieren.
Die Erkennung der Krankheit erfolgt durch einen Gentest und ist dank der Entdeckung des betroffenen Gens seit 2006 möglich. In der Zwischenzeit informiert der Film die Zuschauer darüber, was zu tun ist, wenn bei einem Kind ein gekrümmter Zeh auffällt, und erläutert, wie Verletzungen und unnötige Operationen, die zusätzliche Knochenbildung fördern, vermieden werden können.
Die Reaktion auf den Film war bereits sehr positiv. Vor der offiziellen Premiere konnten rund 80 FOP-Betroffene den Film online ansehen, um sich miteinander auszutauschen und ihre Erfahrungen zu teilen. Die Premiere wird im Rahmen der Filmtage Oberschwaben stattfinden, wo der Film am Samstag, den 12. Oktober, um 18.45 Uhr im Kino am Frauentor in Ravensburg und am Sonntag, den 13. Oktober, um 11 Uhr in Weingarten gezeigt wird.
Zu beachten ist, dass der Film in einem für das Fernsehen geeigneten Format von 57 Minuten konzipiert wurde. Michael Scheyer führt derzeit Gespräche über einen möglichen Ausstrahlungstermin. Auch das Rahmenprogramm der Filmtage, die am 10. Oktober mit einem anderen Film eröffnet werden, verspricht spannende Beiträge für Filmbegeisterte.
Für Fans von Informationsfilmen und diejenigen, die sich für seltene Erkrankungen interessieren, stellt der Film eine wichtige Ressource dar. Weitere Informationen zu den Filmtagen und zur Ticketbuchung finden sich auf der offiziellen Webseite der Veranstaltung: www.filmtage-oberschwaben.de.
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