Steigende Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind ein besorgniserregendes Thema in Deutschland, insbesondere in Schleswig-Holstein, wo die Betroffenen 19 Prozent häufiger fehlen als der bundesweite Durchschnitt. Dies zeigt der aktuelle DAK-Psychreport, der darauf hinweist, dass vor allem Beschäftigte in Kitas sowie in der Altenpflege betroffen sind. Zudem verzeichnen auch junge Erwachsene im Alter von 20 bis 34 Jahren einen Anstieg der Fehlzeiten, was zusammen mit Personalmangel und steigendem Arbeitsdruck auf die kritische Situation hinweist.
Um das Bewusstsein für die Herausforderungen im Bereich der psychischen Gesundheit zu schärfen, wurde die „Woche der Seelischen Gesundheit“ ins Leben gerufen. Diese Aktion findet bundesweit zwischen dem 10. und 20. Oktober statt und steht unter dem Motto „Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz“. In diesem Zeitraum können Betroffene und Interessierte an verschiedenen Workshops, Vorträgen und kreativen Angeboten teilnehmen, um sich über Präventionsmaßnahmen und Hilfsangebote zu informieren.
Kostenfreie Veranstaltungen und Hilfsangebote
Im Kreis Plön wird die Aktionswoche in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal organisiert. Björn Haberer von der Kreisverwaltung hebt die Bedeutung solcher Initiativen hervor: „Wir wollen mit dieser Woche auf ganz viele Hilfsangebote hinweisen, die es bei uns gibt.“ Der Ansatz der Kreisverwaltung zielt darauf ab, den Bürgerinnen und Bürgern die vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten näherzubringen und sicherzustellen, dass niemand allein gelassen wird. In mehreren Städten wie Neumünster, Husum und Itzehoe sind ebenfalls Veranstaltungen geplant, viele davon kostenfrei und teilweise online verfügbar, um die Zugänglichkeit zu erhöhen.
Ein zentrales Ziel der Aktionswoche ist es, Berührungsängste abzubauen und auf die Notwendigkeit einer offenen Diskussion über psychische Gesundheit am Arbeitsplatz hinzuweisen. Die Organisatoren ermutigen alle Betroffenen, rechtzeitig Unterstützung zu suchen, und möchten, dass diese Woche als Plattform dient, um den Austausch unter den Teilnehmern zu fördern. In Formaten zum Erfahrungsaustausch werden Betroffene und Interessierte die Möglichkeit haben, ihre Geschichten zu teilen und Fragen zu klären.
Der Fokus auf seelische Gesundheit
Die Aktionswoche bietet nicht nur Raum für Informationen, sondern auch für persönliche Gespräche. Oft sind es die Symptome wie starke Erschöpfung, geringes Selbstwertgefühl und Antriebslosigkeit, die auf psychische Erkrankungen hinweisen und einen rechtzeitigen Handlungsbedarf erfordern. Experten wie Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, betonen die Wichtigkeit von Aufklärung und Unterstützung für vom Burnout Betroffene.
Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen kann nicht nur den Betroffenen helfen, sondern auch dazu beitragen, das Verständnis für psychische Erkrankungen in der breiteren Bevölkerung zu verbessern. Laut NDR dient die Woche der seelischen Gesundheit als wertvolle Gelegenheit, um auf lokale Hilfsangebote aufmerksam zu machen und den Dialog über psychische Herausforderungen in der Gesellschaft zu fördern.
Für eine detaillierte Übersicht über alle Veranstaltungen während der „Woche der Seelischen Gesundheit“ sind weitere Informationen verfügbar. Die Initiatoren hoffen, dass viele Menschen die Gelegenheit nutzen, um Unterstützung zu finden und ein offenes Ohr für ihre Erfahrungen zu bekommen.
