Im 2. Quartal 2024 wurden in Deutschland etwa 26.900 Schwangerschaftsabbrüche registriert. Dies entspricht einem Anstieg von 0,7 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet. Die genauen Gründe für diesen Anstieg sind nicht klar, da keine detaillierten Daten über persönliche Entscheidungsgründe vorliegen.
Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass der überwiegende Teil der betroffenen Frauen zwischen 18 und 34 Jahren alt ist – das sind 69 %. Weitere 20 % fallen in die Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen. Zudem waren 8 % der Frauen 40 Jahre oder älter, während 3 % unter 18 Jahren waren. Ein bemerkenswerter Punkt ist, dass 43 % der schwangeren Frauen, die einen Abbruch vornehmen ließen, zuvor noch kein Kind zur Welt gebracht hatten.
Statistische Aufschlüsselung der Eingriffe
Von den rund 26.900 Schwangerschaftsabbrüchen wurden 97 % im Rahmen der Beratungsregelung durchgeführt. Bei den verbleibenden 3 % handelte es sich um medizinisch indizierte Eingriffe oder Abbrüche, die aufgrund von Sexualdelikten notwendig wurden. Interessanterweise wurde festgestellt, dass 47 % der Schwangerschaftsabbrüche mittels Absaugmethode durchgeführt wurden, während 40 % mit Mifegyne®, einem speziellen Medikament zur medizinischen Beendigung der Schwangerschaft, behandelt wurden.
Die Mehrheit der Eingriffe fand ambulant statt. Genauer gesagt wurden 85 % der Abbrüche in Arztpraxen oder OP-Zentren durchgeführt, während 13 % der Eingriffe in ambulanten Krankenhaussettings stattfanden. Diese Zahlen werfen Fragen hinsichtlich der Zugänglichkeit und der Wahlmöglichkeiten für Frauen auf, die sich in einer solchen Situation befinden.
Für interessierte Leser bietet das Statistische Bundesamt weiterführende Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen in Deutschland. Detaillierte Statistiken sind in den Tabellen zur Schwangerschaftsabbruchstatistik (23311) im GENESIS-Online System einsehbar. Darüber hinaus sind weitere Daten über die Zahl der Meldestellen, wo Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen werden, auf der Themenseite „Schwangerschaftsabbrüche“ zu finden. Diese Informationen sind unter www.gbe-bund.de bereitgestellt.
Zusätzliche Auskünfte zu dem Thema erhalten Interessierte unter der Telefonnummer +49 611 75 8619 oder auf der offiziellen Website von Destatis unter www.destatis.de/pressemitteilungen.