Schwäbisch Gmünd. In einem idyllischen Garten, der mehr an ein gemütliches Wohnhaus erinnert, befindet sich das Kloster-Hospiz, das seit September 2021 von der Agnes Philippine Walter Stiftung betrieben wird. Es bietet Menschen, die sich am Ende ihres Lebens befinden und keine Heilung mehr erfahren können, einen Ort des Rückzugs und der Ruhe. In den acht Zimmern des Hospizes finden die Gäste Zeit, um sich auf ihren Abschied vorzubereiten und ihre Lebensgeschichte zu reflektieren.
Das Hospiz wird von einem engagierten Team von 23 Mitarbeitenden, darunter 17 Pflegekräfte, rund um die Uhr betreut. Ziel dieser Einrichtung ist es, den Menschen einen möglichst angenehmen Rahmen zu bieten, in dem sie ihren Frieden finden können. „Hier sind die Gäste keine Patienten, sondern Menschen, die die Zeit haben, die sie benötigen“, erklärt Ina Berg, die sozialdienstliche Begleitung im Hospiz. Besucher sind eingeladen, in einem wohnlichen Umfeld zu leben, das durch menschliche Zuwendung und verständnisvolles Begleiten geprägt ist.
Ein Platz zum Frieden finden
Das Kloster-Hospiz hat sich der ethischen Verpflichtung verschrieben, den Gästen das Verweilen so angenehm wie möglich zu gestalten. „Die Dauer des Aufenthalts variiert; einige Gäste sind nur wenige Stunden, andere verbingen Monate hier“, berichtet Berg. Ihre Rolle umfasst nicht nur die organisatorische Unterstützung bei rechtlichen Angelegenheiten wie Vollmachten und Patientenverfügungen, sondern auch die emotionale Begleitung im Alltag. Gespräche mit Gästen und Angehörigen stehen dabei im Vordergrund.
Ehrenamtliche Helfer:innen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle im Hospizbetrieb. „Die Vielfalt der angebotenen Aktivitäten ist beeindruckend“, beschreibt Berg. Ehrenamtliche bereiten kleine Mahlzeiten zu, leisten Gesellschaft oder assistieren bei Veranstaltungen, wie dem Gedenkgottesdienst, der zweimal jährlich stattfindet.
Jung und alt, gläubig und nichtgläubig
Das Motto des diesjährigen Welthospiztags, „Vielfalt“, reflektiert die breite Palette an Menschen, die im Hospiz Empfang finden. „Uns ist es wichtig, dass unser Haus für alle da ist, unabhängig von Alter, Krankheit oder Glaubensrichtung. Unser jüngster Gast war erst 37 Jahre alt“, erinnert sich Berg. Sie betont, dass die Begegnung mit dem Sterben für viele eine große Herausforderung darstellt. Einflüsse ihrer eigenen Erfahrungen im Ehrenamt treiben sie an, hauptberuflich im Hospiz zu arbeiten, um den Menschen einen würdevollen Lebensabend zu ermöglichen.
Das Kloster-Hospiz bietet auch besondere Möglichkeiten, wie etwa den Wünschewagen der Malteser, der es Gästen erlaubt, noch einen letzten Wunsch zu erfüllen, sei es ein Ausflug oder ein persönlicher Besuch an einem besonderen Ort.
Am Welthospiztag geht es darum, die wichtige Arbeit der Hospize mehr in den gesellschaftlichen Fokus zu rücken. Berg weist darauf hin, dass das Thema Tod und Sterben oft als Tabu betrachtet wird. Ein offener Umgang mit diesen sensiblen Themen könnte dazu beitragen, Ängste abzubauen und einen Raum für Diskussionen zu schaffen. „Wir alle werden irgendwann mit dem Sterben konfrontiert – sei es bei eigenen Angehörigen oder Freunden“, so Berg. Ihr Wunsch ist es, das Bewusstsein für das Sterben und die Hospizkultur zu fördern, um den Menschen ein besseres Verständnis für diese wichtige Lebensphase zu ermöglichen.
Um diesen Prozess zu unterstützen, ist das Kloster-Hospiz nicht nur ein Ort der Betreuung, sondern auch ein Platz der gesellschaftlichen Interaktion. Im Rahmen einer Aktionswoche zum Welthospiztag wird am 20. Oktober 2024 der Film „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ im Traumpalast Schwäbisch Gmünd gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden werden jedoch erbeten, um die wertvolle Arbeit des Hospizes fortzuführen.
Details und Informationen über die Möglichkeit, das Kloster-Hospiz durch Spenden zu unterstützen, sind auf der Webseite zu finden, sodass sich interessierte Bürger:innen in die wichtige Arbeit im Hospiz einbringen können.
Mehr über das Kloster-Hospiz Schwäbisch Gmünd und seine wertvolle Arbeit finden Sie in einem Bericht auf www.remszeitung.de.
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