Der Wohnungsmarkt in Deutschland sieht sich einem enormen Druck gegenüber. Besonders in Städten ist die Nachfrage nach Wohnraum hoch, was Immobilienbetrüger auf den Plan ruft. Diese skrupellosen Elemente nutzen gefälschte Immobilienanzeigen auf beliebten Plattformen wie Immobilienscout24 und Immonet, um unvorsichtige Suchende um ihre persönlichen Daten und Geld zu bringen.
Ayten Öksüz von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hebt hervor, dass die Betrüger oft sensible Informationen wie Gehaltsnachweise oder Kopien von Personalausweisen abfragen, bevor überhaupt eine Wohnung besichtigt wurde. Dies kann schwerwiegende Folgen haben, da die gesammelten Daten für Identitätsdiebstahl eingesetzt werden können. Die Gefahren sind real, und das Wissen um die Tricks der Betrüger ist entscheidend, um sich zu schützen.
Wie erkennt man betrügerische Angebote?
Ein auffälliges Zeichen für gefälschte Immobilienanzeigen sind extrem niedrige Miet- oder Kaufpreise. Solche Angebote wirken sehr verlockend, sind jedoch meist nur die Masche der Betrüger. Oft wird auch mit unrealistisch niedrigen Nebenkosten geworben. Auch wenn die Bilder von ansprechenden Immobilien stammen, können diese ganz einfach aus dem Internet kopiert worden sein. Um dem auf die Schliche zu kommen, kann man die Bilder mit einer umgekehrten Bildersuche überprüfen und herausfinden, woher sie eigentlich stammen.
Eine häufige Betrugsmasche beginnt oft mit dem Vorwand, der angebliche Eigentümer sei im Ausland. Um den Interessenten den Zugang zur Wohnung zu ermöglichen, bietet der Betrüger an, den Schlüssel per Post zu versenden. Im Gegenzug verlangen sie die Vorauszahlung einer Kaution. Sobald das Geld überwiesen ist, verschwindet der angebliche Eigentümer spurlos. In diesen Momenten wird den Opfern klar, dass sie betrogen wurden.
Schutz vor Identitätsdiebstahl
Bei der Wohnungssuche ist es wichtig, sensibel mit persönlichen Daten umzugehen. Betrüger nutzen oft die Tatsache aus, dass wahre Angaben zu Gehalt, Schufa-Auskunft und weitere persönliche Informationen gefordert werden, um ihre Maschen durchzuziehen. Die Verbraucherzentrale rät dringend, keine Kopien von Ausweisen oder Gehaltsnachweisen vor der ersten Besichtigung zu versenden. Wenn man dennoch eine Kopie des Personalausweises schicken muss, sollte man alle nicht relevanten Stellen unkenntlich machen und den Vermerk „Für Wohnungsbewerbung“ anbringen. So wird das Risiko von Missbrauch verringert.
Falls man zum Opfer eines Betrugs wird, ist der erste Schritt, sich nicht zu schämen, sondern sich sofort bei der Polizei zu melden. Diese Schritte sind wichtig, um Beweise zu sichern und eventuell weiterreichende Folgen des Datenklau zu verhindern. Alle Gespräche mit dem Betrüger sollten dokumentiert werden, um für die Anzeige relevante Informationen beizufügen. Zudem ist es ratsam, auch den Plattformbetreiber über den Vorfall zu informieren, damit weitere Betrugsangebote schneller erkannt und entfernt werden können.
Lebenswichtige Tipps zur Erkennung von Fake-Anzeigen und Schutz können Interessierte auf der Webseite der Verbraucherzentrale finden: www.verbraucherzentrale.nrw/node/27576. In diesen Zeiten ist es wichtiger denn je, achtsam zu sein, um den Tricks der Betrüger nicht zum Opfer zu fallen.
– NAG