Moskau/Kiew/Berlin – Ein dramatischer Wendepunkt in der geopolitischen Arena! Nach fast zwei Jahren Funkstille hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag Kremlchef Wladimir Putin angerufen. Der Kreml zeigt sich offen für weitere Gespräche, trotz scharfer Kritik aus Kiew. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete das Telefonat als offen und detailreich, betonte jedoch die tiefen Meinungsunterschiede. Scholz forderte einen sofortigen Truppenabzug Russlands aus der Ukraine und Friedensverhandlungen, während Putin auf die Anerkennung neuer territorialer Realitäten bestand.
Die ukrainische Führung reagierte empört auf den Scholz-Anruf. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, dieser öffne die „Büchse der Pandora“ und ermögliche nur weitere fruchtlose Gespräche. „Scholz erfüllt Putins Wunsch, Russlands Isolation zu verringern“, so Selenskyj. Er warnte eindringlich vor einem neuen Stillstand, wie er zwischen 2014 und 2022 erlebt wurde, und forderte einen echten Frieden, nicht nur ein „Minsk 3“.
Putin und Trump: Ein geopolitisches Schachspiel
Russlands Außenminister Sergej Lawrow wartet unterdessen auf Vorschläge des designierten US-Präsidenten Donald Trump zur Beendigung des Krieges. Moskau kann sich nicht vorstellen, wie Trump seinen Plan umsetzen will, den Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Selenskyj äußerte die Hoffnung, dass der Krieg mit Trumps Amtsantritt schneller enden könnte, und betonte die Wichtigkeit eines echten Dialogs.
Das Telefonat zwischen Scholz und Putin könnte auch mit dem bevorstehenden G20-Gipfel in Brasilien zusammenhängen, zu dem Scholz am Sonntag aufbricht. Während Putin seine Teilnahme absagte, um nicht mit einem internationalen Haftbefehl konfrontiert zu werden, plant Scholz, mit Chinas Präsident Xi Jinping über den Ukraine-Konflikt zu sprechen. Die Ukraine bleibt jedoch von der G20 ausgeschlossen, und Selenskyj wurde nicht eingeladen.
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