Die Nachricht von der Insolvenz der Boryszew Oberflächentechnik Deutschland GmbH in Prenzlau hat wie ein Paukenschlag eingeschlagen. Die Schließung zum 31. Oktober betrifft über 150 Mitarbeiter, die nun vor der ungewissen Zukunft stehen. Dennis Hoppe, Betriebsrat und Mitglied der IG Metall Ostbrandenburg, äußerte sich empört über die Unternehmenspolitik und betonte, dass viele der Beschäftigten zum wiederholten Mal von einer Insolvenz betroffen sind.
Die Enttäuschung unter den Mitarbeitern ist groß, wie Hoppe berichtete. „Wir fühlen uns hier auf Deutsch gesagt verarscht, viele haben sich hier über Jahre hinweg den Arsch aufgerissen und vom Unternehmen dafür nichts bekommen“, so ein betroffener Kollege. Diese Empörung ist nicht unbegründet, denn das Unternehmen hat in der Vergangenheit zahlreiche Subventionen erhalten, um Arbeitsplätze in der Region Uckermark zu sichern, jedoch scheint das kein nachhaltiger Erfolg gewesen zu sein.
Betriebsrat und Sozialpläne
Die Bemühungen des Betriebsrates haben in dieser schwierigen Situation positive Ergebnisse erzielt. Hoppe lobt die engagierte Arbeit der Gewerkschaft, ohne die ein Interessenausgleich und Sozialplan nicht möglich gewesen wären. Mit einer möglichen Wiedereinstellungsgarantie könnte ein Hoffnungsschimmer für die betroffenen Mitarbeiter bestehen, falls sich im nächsten Jahr ein Investor findet. Darüber hinaus wurde eine tarifliche Regelung abgeschlossen, die den Mitarbeitern ein höheres Entgelt sichert und Auswirkungen auf das Arbeitslosengeld sowie die Auszahlung der Sozialleistungen hat.
Holger Wachsmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg, hebt hervor, dass es die hohe Tarifbindung gewesen sei, die in den letzten Monaten eine tarifliche Vereinbarung ermöglicht hat. Er betont, dass das Potenzial der Region erkannt werden muss und die Unternehmen begreifen müssen, dass Mitbestimmung und Tarifbindung sich positiv auf langfristiges Wachstum auswirken können.
Regionale Reaktionen und Meinungen
In den sozialen Medien zeigt sich die Empörung über die Insolvenz. Auf Plattformen wie Facebook äußerten viele wütende Posts ihr Unverständnis über die Situation. Eine Nutzerin beschreibt traurig die Folgen für ihre Tochter, die seit 18 Jahren im Unternehmen beschäftigt war. Ein anderer Mann, der die Perspektive von außerhalb einnimmt, bemerkt, dass die Region vom Rest Deutschlands oft vergessen werde.
Allerdings gibt es auch Stimmen, die Verständnis für die Unternehmensentscheidung zeigen. Ein jüngerer Nutzer macht auf die schwierigen Bedingungen in der Region aufmerksam und provoziert mit der Feststellung, dass internationale Investoren kaum Interesse an solchen Standorten hätten. Diese Kommentare spiegeln die tieferliegenden Probleme und Herausforderungen wider, die Arbeitnehmer in strukturschwachen Gebieten erleben.
Die IG Metall kündigt an, weiterhin an der Seite der Kollegen zu stehen und für bessere Arbeitsbedingungen sowie die Stärkung der Mitbestimmung einzutreten. Die Zukunft der betroffenen Mitarbeiter bleibt allerdings ungewiss, und die Suche nach einem neuen Investor könnte entscheidend für deren weiteres Schicksal sein.
Für diejenigen, die mehr über die Hintergründe dieser Entwicklungen erfahren möchten, sind weitere Informationen im Artikel auf www.nnn.de zu finden.