In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die Boryszew Oberflächentechnik Deutschland GmbH in Prenzlau ihren Geschäftsbetrieb zum 31. Oktober 2024 einstellen wird. Sanierungsgeschäftsführer Ingo Thurm äußerte, dass trotz intensiver Suche kein Investor gefunden werden konnte, um das Unternehmen zu retten. Dies wurde in einem Schreiben am 25. September an den Uckermark Kurier mitgeteilt.
Zuvor hatte das Unternehmen die letzten Monate versucht, durch Gespräche mit potenziellen Investoren eine Übernahme zu sichern. Bedauerlicherweise blieben diese Bemühungen erfolglos. Der Hauptgrund für diese missliche Lage liegt in den anhaltenden finanziellen Verlusten, die das Werk seit Jahren verzeichnete. Um die Ursachen für die Insolvenzsituation zu beleuchten, führten Experten von Dr. Wieselhuber & Partner einen strukturierten M&A-Prozess durch, der ebenfalls nicht die erhoffte Lösung brachte.
Arbeitsplätze in Gefahr
Für die etwa 170 Mitarbeiter ist die Nachricht von der Schließung besonders bitter. Ingo Thurm, der sanierende Geschäftsführer, berichtete von den Anstrengungen, die unternommen wurden, um das Unternehmen auf Kurs zu bringen. „Trotz aller Anstrengungen zur Effizienzsteigerung haben wir nicht die nötigen Fortschritte erzielt“, sagte er.
Den Mitarbeitern wurde bereits im August die Kündigung ausgesprochen, und sie wurden über die endgültige Entscheidung informiert. Boryszew ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von galvanisch beschichteten Kunststoffteilen für die Automobilindustrie, ein Sektor, der besonders unter Druck steht, was die Auftragslage betrifft.
Sozialplan in Kraft
Zur Unterstützung der betroffenen Mitarbeiter wurde ein Interessenausgleich sowie ein Sozialplan in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der IG Metall ausgehandelt. Dies zeigt, dass das Unternehmen weiterhin Verantwortung für seine Mitarbeiter übernehmen möchte, auch wenn die Umstände äußerst schwierig sind.
Ingo Thurm sicherte zudem Unterstützung bei der Jobsuche zu: „Wir sind bereit, unseren Mitarbeitern zu helfen, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu finden.“ Ein kleiner Lichtblick in der tristen Lage, die die bevorstehende Schließung des Werkes mit sich bringt.
In der Vergangenheit hatte die Stadt Prenzlau, in Zusammenarbeit mit anderen Instanzen, viel in die Zukunft des Unternehmens investiert. Bürgermeister Hendrik Sommer äußerte sich enttäuscht: „Es ist sehr bedauerlich, dass nach all unseren Bemühungen nun die Produktion eingestellt wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Räumlichkeiten weiterhin in irgendeiner Form genutzt werden können.“
Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen in der Region ist es entscheidend, wie die Beschäftigten und die Stadtverwaltung nun weiter vorgehen werden, um die negativen Auswirkungen der Schließung zu bewältigen. Die Situation in Prenzlau spiegelt die schwierige Lage der Industrie wider, besonders in einem Marktfeld, das kontinuierlich im Wandel ist.
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