KielSchleswig-Holstein

Vom Jet-Set-Leben zur Notunterkunft: Bernhards dramatischer Fall in Kiel

Bernhard S. führte ein Leben in Luxus und Glamour, ausgestattet mit teuren Villen und Jachten, handgefertigt von den bekanntesten Designern wie Karl Lagerfeld. Heute, im Alter von 70 Jahren, ist dieser einstige Kürschnermeister in einer Unterkunft für wohnungslose Männer in Kiel gelandet. Ein dramatischer Sturz von der Spitze in die soziale Isolation – ein Schicksal, das so schnell jeden treffen kann. Nach mehreren schweren Erkrankungen, inklusive einer Parkinson-Diagnose, verlor er seinen Job und konnte sich bald nicht mehr um seine finanziellen Verpflichtungen kümmern.

Seine beeindruckende Karriere, die ihn durch die schillerndsten Gegenden Europas führte, endete schmerzhaft. „Ich hatte nie Zeit über die Zukunft nachzudenken“, gesteht er. Mit einem gebrochenen Rücken und einer Diagnose, die seine Arbeiten unmöglich machte, musste Bernhard S. lernen, dass das Chaos oft nur einen Augenblick entfernt ist. Innerhalb von Monaten zerfielen seine Ersparnisse, während die Mietschulden sich auftürmten. Die Zwangsräumung seiner Wohnung bedeutete den Verlust vieler persönlicher Schätze. „Alles, was ich hatte – alles weg“, weint er und zeigt die dunkle Realität der Wohnungslosigkeit.

Von der Residenz zur Notunterkunft

In einer Notunterkunft muss er sich nun mit anderen Männern das Bad und die Küche teilen. Die Umgebung ist oft ungemütlich – von polizeilich abgeholten Mitbewohnern bis hin zu chaotischen Essenssituationen ist alles dabei. Doch alles ist nicht verloren: Die Stadtmission Kiel bietet ihm strukturelle Unterstützung. Bernhard hat einen Betreuer erhalten, eine Schuldnerberatung besucht und ist nun auf dem Weg zur Privatinsolvenz. Mit einer monatlichen Rente von 828 Euro und einem Wohnberechtigungsschein steht ihm bald die Möglichkeit bevor, eine neue Wohnung zu beziehen. „Wenn alles gut geht, kann ich zum Jahresende umziehen“, sagt er hoffnungsvoll.

Kurze Werbeeinblendung

Die Erkenntnisse kommen spät, aber sie sind wichtig: „Ich hätte mir früher Hilfe holen sollen“. Nun schaut Bernhard optimistisch in die Zukunft – mit dem Traum, wieder in den Job zurückzukehren und für die Zukunft zu planen. Seine Geschichte ist ein eindringlicher Appell daran, dass die Wende ein schmaler Grat ist, der jedem jederzeit begegnen kann.

Quelle/Referenz
ndr.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"