Die Tourismus-Saison 2024 in Schleswig-Holstein wird oft als „durchwachsen“ beschrieben! Dicht besiedelte Küsten und wechselhaftes Wetter haben die Urlaubspläne vieler Touristen beeinflusst. Bettina Bunge, 56 Jahre alt und Geschäftsführerin der Tourismusagentur Schleswig-Holstein, zieht eine gemischte Bilanz und berichtet von 27,6 Millionen Übernachtungen in den ersten acht Monaten – fast so viel wie im Vorjahr. Doch die Hochsommer-Monate Juni und Juli verzeichneten einen Rückgang an Tagesgästen, was teils auf die Preissteigerungen und das wechselhafte Wetter zurückzuführen ist.
„Der Juni 2024 war relativ nass und kalt“, gibt Bunge zu. „Das macht andere Reiseziele attraktiver für viele.“ Trotz dieser Rückschläge betont Bunge die Notwendigkeit, die Gäste aktiv zu empfangen und weiterhin um ihre Zufriedenheit zu werben. Sie räumt ein, dass die Preisentwicklung auch von den angebotenen Leistungen der Gastronomie abhängt. Was viele Gäste als überteuert empfinden, wird oft durch steigende Kosten in der Branche bedingt – selbst ein schnödes Schweineschnitzel für 28 Euro kann zum Reizthema werden.
Digitales Marketing im Fokus
Während die klassischen Tourismus-Messen an Bedeutung verlieren, setzt Schleswig-Holstein verstärkt auf digitale Medien und persönliche Empfehlungen. „Unsere Maßnahmen für das kommende Jahr werden sich darauf konzentrieren, Schleswig-Holstein als Ganzjahresziel zu präsentieren“, verkündet Bunge. In den wichtigsten Auslandsmärkten wie Dänemark, der Schweiz und Österreich werden bereits Strategien erprobt, um die Bekanntheit der Region zu steigern. Social Media-Kampagnen sind dabei genauso wichtig wie regionale Veranstaltungen.
Bunge erkennt auch, dass ein Anstieg der Gästezahlen nicht überall gleich gut angenommen wird. In beliebten Ostseebädern sorgen Überfüllung und Lärm für Unmut bei den Einheimischen. Dennoch bleibt sie optimistisch: „Tourismus schafft Arbeitsplätze und Wohlstand“. So ändert sich die Wahrnehmung, wenn man den Einkommenseffekt und den Freizeitwert für die Region in Betracht zieht. Ob Overtourism tatsächlich ein großes Problem darstellt oder übertrieben wird, bleibt weiterhin diskutabel, aber Schleswig-Holstein bleibt ein Ziel mit viel Potenzial!
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