Am Gymnasium Marne Europaschule wurde kürzlich das Theaterstück „RUIN – Weimar, die geschasste Republik“ aufgeführt, und es war ein beeindruckendes Erlebnis. Dieses Stück ist Teil einer Reihe, die sich mit der politischen Geschichte Deutschlands beschäftigt und war speziell für Oberstufenschülerinnen und -schüler gedacht. Die Aufführung fand in Zusammenarbeit mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit statt. Das Hamburger Theaterensemble Axensprung brachte das 90-minütige Stück auf die Bühne und sorgte für eine lebhafte Diskussion im Anschluss.
In dieser zuletzt teil der „Weimar-Trilogie“ folgten die Schülerinnen und Schüler den spannenden Geschichten fiktiver sowie historischer Figuren aus den Jahren 1929 bis 1933. Im Mittelpunkt standen persönliche Schicksale, die von der dramatischen Wirtschaftskrise und dem Druck des aufkommenden Nationalsozialismus geprägt waren. Diese Thematik wurde durch die lebendige Darstellung der Schauspieler greifbar gemacht und zeigte, wie wichtig das Thema Freiheit in der heutigen Zeit ist. Fragen zu simplen Botschaften von politischen Parteien und die Gefahren von Falschmeldungen sind Themen, die die Jugendlichen heute ebenso betreffen.
Wichtige Botschaften aus der Geschichte
Ein zentrales Element der Aufführung war die Botschaft, dass Freiheit aktiv verteidigt werden muss. Die parallelen zwischen den historischen Ereignissen der Weimarer Republik und den heutigen politischen Strömungen waren unübersehbar. Die Jugendlichen konnten sich mit den dargestellten Herausforderungen identifizieren und erkannten die Warnungen, die aus der Geschichte stammen. Mit eindringlichen Worten erinnerte eine jüdische Künstlerin auf der Bühne daran, dass „Wenn legitimiert, sind Menschen zu allem fähig“. Diese Äußerung ließ die Schüler nachdenklich zurück.
Nach der Vorstellung meldete sich der Elftklässler Paul Gwasda zu Wort und schilderte seine Eindrücke: „Es fiel mir schwer, mich nicht nicht zu konzentrieren“. Dies verdeutlicht, wie fesselnd die Umsetzung der komplexen Themen war und zeigt den erfolgreichen Ansatz des Ensembles, um junge Menschen für historische und politische Inhalte zu begeistern. Es wird deutlich, dass die Verbindung von Dramaturgie und Historizität bei den Schülern eine nachhaltige Wirkung erzielt hat.
In einer Zeit, in der die Gesellschaft mit Polarisierung und extremen politischen Meinungen konfrontiert ist, bleibt die Darstellung solcher Themen von großer Relevanz. Die Auseinandersetzung mit den fragilen Grundlagen demokratischer Strukturen ist eine wichtige Lektion, die nicht nur in den Geschichtsbüchern steht, sondern auch aktiv in die Diskussion im Klassenzimmer integriert werden sollte.
So bleibt die Aufführung von „RUIN – Weimar, die geschasste Republik“ nicht nur ein kulturelles Ereignis, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur politischen Bildung und Sensibilisierung junger Menschen für die Herausforderungen der heutigen Zeit. Die Verbindung historischer Ereignisse mit der Gegenwart bietet reichlich Gesprächsstoff und fördert das kritische Denken der Schüler.
Mehr Informationen über das Stück und dessen Bedeutung sind in einem ausführlichen Bericht auf www.boyens-medien.de zu finden.