LübeckSchleswig-Holstein

Technische Pannen: Lübecks Hybrid-Fähre Welt ahoi bleibt in der Werft!

In Lübeck bleibt die mit fünf Millionen Euro teuer erkaufte Hybrid-Fähre „Welt ahoi“ im Hafen fest, da schwere technische Mängel und Probleme bei der Steuerungssoftware ihre Inbetriebnahme verhindern - ein katastrophaler Start für das Klimaprojekt der Stadtwerke!

Die Hybrid-Fähre „Welt ahoi“, die als Vorzeigeprojekt für umweltfreundlichen Fährverkehr in Schleswig-Holstein konzipiert wurde, steht vor ernsthaften technischen Herausforderungen und kann bisher nicht in Betrieb genommen werden. Das Schiff, das ursprünglich dazu gedacht war, täglich Fußgänger, Radfahrer und Fahrzeuge zwischen Travemünde und Priwall zu befördern, hat bei der aktuelleInbetriebnahme gravierende Mängel gezeigt.

Ursprünglich mit großen Erwartungen gestartet, sind die Probleme der Fähre ein großer Rückschlag. Sie sollte nicht nur als komfortable Verbindung dienen, sondern auch als umweltfreundliche Lösung die Verkehrsinfrastruktur verbessern. Doch anstatt die Passagiere sicher über die Trave zu transportieren, verweilt die „Welt ahoi“ an ihrem Liegeplatz, während die älteren, nicht klimaneutralen Fähren „Travemünde“ und „Pötenitz“ den Dienst übernehmen müssen.

Technische Mängel der Hybrid-Fähre

Die Liste der Mängel ist lang und reicht von inkompatiblen Ladeklappen an den Fähranlegern bis hin zu Problemen bei der Batterie und der Steuerungssoftware. Auch an verschiedenen Hardware-Komponenten gibt es Fehler. Diese Probleme haben dazu geführt, dass Radfahrer und Fußgänger bislang nur eine Seite der Fähre nutzen können. Der Fall erinnert an ähnliche Schwierigkeiten mit anderen umweltfreundlichen Transportmitteln, wie etwa die Solar-Fähre „Missunde III“, die ebenfalls technische Herausforderungen hatte.

Kurze Werbeeinblendung

Die Werft und die Stadtwerke Lübeck, die als Auftraggeber fungieren, gehen nun die Ursachen für die Mängel an. Obwohl die Fähre offiziell abgenommen wurde, traten während der Schulungen und Testfahrten immer wieder Fehler in den Systemkomponenten auf. Lars Hertrampf, ein Sprecher der Stadtwerke, äußerte sein Bedauern über die aktuellen Entwicklungen und betonte, dass es sinnvoll sei, sämtliche Fahrten vorerst auszusetzen, um die Fehler umfassend zu beheben. „Wir sind uns einig, dass nur eine umfassende Fehleranalyse und -behebung zielführend ist“, erklärte er weiter.

Zukunft der „Welt ahoi“ ungewiss

Die Stadtwerke Lübeck arbeiten intensiv mit Experten und der Werft zusammen, um eine Lösung zu finden. Ein Spitzengespräch ist in naher Zukunft geplant, um eine Einschätzung der Reparaturdauer und des Ablaufs zu geben. Wann die „Welt ahoi“ wieder in Betrieb gehen kann, bleibt bislang ungewiss. Sie stellt derzeit eine bedeutende Investition dar, die mit rund fünf Millionen Euro zu Buche schlägt und als erste Hybrid-Fähre in Schleswig-Holstein gelten soll.

Die „Welt ahoi“ ist zwar auf der Homepage der Stadtwerke präsent und Teil eines Fährbetriebs, der jährlich etwa 3,3 Millionen Fahrgäste über die Trave befördert, doch ohne funktionierende Technik bleibt sie stationär. Zusätzlich hat sie das Potenzial, vollelektrisch betrieben zu werden, was sie noch umweltfreundlicher machen würde. Diese zusätzliche Funktion kann jedoch erst umgesetzt werden, wenn die laufenden Probleme behoben sind. Bis dahin bleibt der Fährbetrieb durch die bestehenden Diesel-Fähren sichergestellt, was zumindest vorläufig die hohe Nachfrage nach Überfahrten abdeckt.

Die aktuelle Situation der „Welt ahoi“ wirft nicht nur Fragen zur Zuverlässigkeit dieser neuen Technologie auf, sondern zeigt auch die Herausforderungen, die mit dem Übergang zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln verbunden sind. Nachdem bereits mehrere Rückschläge in der Testphase verzeichnet werden mussten, sind die Stadtwerke und die beteiligten Akteure gefordert, zügig Lösungen zu präsentieren, um das Vertrauen in die neue Fähre wiederherzustellen und endlich einen umweltfreundlichen Fährbetrieb zu ermöglichen. Die Aussicht ist optimistisch, dass bald eine Lösung gefunden wird, um das Schiff betriebsbereit zu machen und das Konzept des klimaneutralen Transports zu realisieren.


Details zur Meldung

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"