Stormarn

Steigende Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn: Was steckt dahinter?

Im August 2024 stieg die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn um 275 auf insgesamt 5.977 arbeitslose Menschen, was die Arbeitslosenquote auf 4,4 Prozent erhöhte, was auf saisonale Faktoren und eine schwache Wirtschaftsentwicklung hinweist und alarmierend für die lokale Beschäftigungslage ist.

Im Kreis Stormarn hat die Zahl der Arbeitslosen im August 2024 einen signifikanten Anstieg verzeichnet. Aktuell sind dort 5.977 Menschen ohne Job, was gegenüber dem Vormonat einen Zuwachs um 275 Personen darstellt. Bereits im Juli war die Arbeitslosigkeit um 204 gestiegen, was einen weiterhin besorgniserregenden Trend in der Region aufzeigt.

Die Arbeitslosenquote stieg im August auf 4,4 Prozent und erhöhte sich damit um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. Dieser Anstieg lässt sich nicht nur durch saisonale Effekte wie das Ende der Schul- und Ausbildungszeit erklären, sondern auch durch das Auslaufen von Integrations- und Sprachkursen für Migranten. Hierbei haben insbesondere Jugendliche und Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit eine höhere Arbeitslosigkeit erfahren müssen.

Die Hintergründe und Ursachen

Ein erhöhter Druck auf den Arbeitsmarkt ist spürbar, vor allem, da viele Integrationskurse in diesem Monat abgeschlossen wurden. Nach der Beendigung dieser Programme werden Teilnehmer, insbesondere Flüchtlinge aus der Ukraine sowie anderen Asylherkunftsländern, als arbeitslos gezählt. Dies zeigt die Herausforderungen auf, die sich aus der Integration von Geflüchteten ergeben. „Wir haben mehr Zugänge aus einer Erwerbstätigkeit in die Arbeitslosigkeit registriert“, erklärte Kathleen Wieczorek, die Leiterin der Arbeitsagentur Bad Oldesloe.

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Ein weiterer besorgniserregender Punkt ist die relativ niedrige Zahl von sozialversicherungspflichtigen Stellen. Im August wurden nur 278 neue Stellen gemeldet, was 128 weniger als im Vormonat ist. Insgesamt sind aktuell 2.292 Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, was einen leichten Rückgang von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat bedeutet.

Was die Ausbildungsplätze betrifft, so gibt es auch hier Licht und Schatten. Trotz des Beginns des neuen Ausbildungsjahres sind noch 502 Ausbildungsstellen unbesetzt. „Es besteht nach wie vor die Möglichkeit, einen Ausbildungsplatz zu finden“, so Wieczorek. Die Kammern und Schulen ermutigen Jugendliche, sich auch über die regulären Starttermine hinaus aktiv um einen Ausbildungsplatz zu bemühen.

Im Vergleich zum August des letzten Jahres war die Lage ebenfalls nicht besser. Im vergangenen Jahr verzeichnete man 5.297 arbeitslose Menschen, was bedeutet, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr um 680 Personen gestiegen ist. Damit hätte diese Entwicklung auch in einem gesunden wirtschaftlichen Umfeld, wo Arbeitnehmer gefragt sind, Grund zur Sorge gegeben.

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Die Statistik zur Unterbeschäftigung, die auch Personen mit einbezieht, die nicht als arbeitslos gelten, zeigt eine noch kritischere Situation. Aktuell sind im Kreis Stormarn 7.659 Menschen unterbeschäftigt, was einer Quote von 5,6 Prozent entspricht und einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat darstellt.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt, und Expert:innen fordern klare Maßnahmen, um diese Entwicklung zu stoppen. Insbesondere Augenmerk sollte auf die Integration von Geflüchteten und die Qualifizierung junger Menschen gelegt werden, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Die Herausforderung, die Arbeitslosigkeit nachhaltig zu reduzieren, steht also weiterhin im Vordergrund der politischen Diskussionen in der Region Stormarn.

– NAG

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