Klein Wesenberg. Hier, wo die Zeit oft über Leben und Tod entscheidet, stehen die mutigen First Responder bereit, wenn jede Sekunde zählt! Diese ehrenamtlichen Helfer sind die erste Anlaufstelle in Notfällen, wenn die Rettungsdienste nicht schnell genug zur Stelle sind. „In der Regel sind wir in vier Minuten am Einsatzort“, erklärt die engagierte Ausbilderin Martina Weimann, die zusammen mit ihrem Ehemann Heiko die Truppe leitet. Ihre Mission: Leben retten in den kritischen Minuten, bis der Notarzt eintrifft.
Gerade erst haben sie ihren 100. Einsatz hinter sich gebracht – ein kardiologischer Notfall in Groß Schenkenberg. Mit Blaulicht und sirenenheulend eilten die Retter zum Einsatzort, doch trotz aller Bemühungen gelang es nicht, das Leben des Patienten zu retten. Diese tragischen Momente sind Teil ihres Alltags, denn oft geht es um alles oder nichts. Besonders bei Herzkreislaufstillständen sinkt die Überlebenschance mit jeder verstrichenen Minute dramatisch um zehn Prozent! Doch die Klein Wesenberger haben auch viele Leben gerettet und können auf eine beeindruckende Einsatzstatistik zurückblicken: 46 internistische und 31 chirurgische Einsätze, darunter sechs Reanimationen.
Erstretter helfen, bis die Profis eintreffen
Das Spektrum der Einsätze ist vielfältig: von Herzinfarkten über Schlaganfälle bis hin zu Verkehrsunfällen. Bei jedem Einsatz prüfen die Retter Atmung und Kreislauf, führen EKGs durch und setzen Defibrillatoren ein. Ihre Ausbildung umfasst 80 Stunden notfallmedizinische Schulung sowie eine spezielle Einweisung in die Nutzung von Defibrillatoren. Sie sind rund um die Uhr einsatzbereit und stellen sicher, dass Patienten die nötige Erstversorgung erhalten, bis die Profis eintreffen.
Das Team der First Responder besteht mittlerweile aus 23 Ehrenamtlichen, darunter eine Notärztin, die auch Kardiologin ist, und mehrere Rettungssanitäter. Der jüngste Helfer ist erst 19 Jahre alt, während der älteste 54 Jahre zählt. Die Idee zur Gründung dieser Einheit entstand Silvester 2019, als die Weimanns bemerkten, dass in Notfällen oft lange Wartezeiten auf den Rettungsdienst bestehen. Ihr Konzept fand sofort Unterstützung in der Gemeinde, und so wurde die First-Responder-Gruppe ins Leben gerufen. „Mittlerweile sind wir eine feste Institution“, sagt Martina Weimann stolz.