Stormarn

Fähnchen setzen Zeichen: Ahrensburg kämpft gegen Kinderarmut!

Am Weltkindertag setzen Schüler in Ahrensburg mit über 8.000 blauen Fähnchen ein Zeichen gegen die drohende Kinderarmut, während der Kinderschutzbund Stormarn eindringlich mehr Unterstützung für benachteiligte Familien fordert!

Im Rahmen des heutigen Weltkindertags veranstaltete der Kinderschutzbund Stormarn eine bedeutende Aktion auf den Schlosswiesen in Ahrensburg, die unter dem Motto „Fähnchen gegen Kinderarmut“ steht. Schülerinnen und Schüler der Stormarnschule sowie der Beruflichen Schule Ahrensburg nahmen aktiv teil, indem sie über 8.000 blaue Fähnchen in die Wiese steckten. Jedes dieser Fähnchen symbolisiert ein armes Kind im Kreis Stormarn. In den Schulen widmen sich die Kinder zudem dem Thema Kinderarmut, erarbeiten Konzepte zur Erkennung und Strategien zur Bekämpfung dieser Problematik.

Kinderarmut bleibt eine drängende Herausforderung in der Region. Die aktuellen Statistiken zeigen eine stagnierende Zahl von betroffenen Kindern im Kreis Stormarn, was auf die Auswirkungen der starken Inflation des vergangenen Jahres hinweist. Im Jahr 2023 hat der Familienhilfe-Notfonds des Kinderschutzbundes etwa 126.000 Euro an bedürftige Familien ausgezahlt, eine Summe, die nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr bleibt, als rund 120.000 Euro ausgezahlt wurden. Der Anstieg der Anfragen in den letzten Jahren reflektiert die anhaltenden Nöte von Familien, da im Durchschnitt lediglich 60.000 Euro bei den Familien abgefragt wurden.

Zusammenhang zwischen Armut und Bildung

Einer der kritischsten Aspekte der Kinderarmut ist der Einfluss auf den Bildungserfolg. Wie Studien belegen, sind Kinder aus finanziell instabilen Familien weniger erfolgreich in der Schule und haben oft keinen Abschluss. Die Auswirkungen reichen bis ins Erwachsenenleben: Viele müssen dauernd auf grundlegende Bedürfnisse verzichten und kämpfen mit psychischen Problemen. Das Bildungssystem in Deutschland steht vor der Herausforderung, Chancengleichheit herzustellen, doch fehlende Materialien wie Tablets und Nachhilfeangebote benachteiligen arme Kinder weiterhin.

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Oliver Ruddigkeit, der Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Stormarn, äußert sich zur zunehmenden Krisenstimmung in der Gesellschaft. Diese hat laut ihm negative Auswirkungen auf die Wahrnehmung und Unterstützung für arme Menschen. Durch populistische Diskussionen in den Medien sehen sich besonders die Empfänger von Bürgergeld, zu denen viele Kinder zählen, wieder stärker unter Druck. Laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes sind lediglich 10% der Bevölkerung bereit, die Bürgergeldsätze zu erhöhen, obwohl die letzte Anpassung durch die Inflation stark an Wert verloren hat. „Die Leidtragenden sind vor allem die Kinder, denen Lebenschancen genommen werden“, erklärt Ruddigkeit.

Um den Herausforderungen der Kinderarmut im Kreis Stormarn entgegenzuwirken, fordert der Kinderschutzbund mehrere Maßnahmen, darunter:

  • Regelmäßige Berichterstattung über Armutslagen auf kommunaler Ebene
  • Investitionen in eine verbesserte Kinder-Infrastruktur
  • Richtige kommunale Hilfsfonds zur Unterstützung bedürftiger Familien
  • Kostenfreier Zugang zu Bildungsangeboten und kulturellen Veranstaltungen für arme Kinder
  • Flächendeckende Einführung einer Bildungskarte für benachteiligte Kinder

Die Fähnchenaktion ist Teil der Stormarner Kindertage, einer Initiative zur Förderung des Wohlbefindens von Kindern und Jugendlichen in der Region. Die Koordination dieser Aktion liegt beim Kinderschutzbund Kreisverband Stormarn e.V., der die dringenden Bedürfnisse von Kindern in Armut ins öffentliche Gespräch bringt und auf anhaltende Unterstützungsbedarfe hinweist. Mehr Informationen zu diesen Themen finden sich hier.

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