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Steuergeldverschwendung: Schlei erhält alte Fähre zurück für 50.000 Euro!

In Schleswig-Holstein wird aus dem Millionenprojekt für die Elektro-Fähre "Missunde III" ein finanzielles Debakel, nachdem die alte Dieselfähre für das Fünffache zurückgekauft werden musste und die neue Fähre wegen schwerer Konstruktionsfehler frühestens 2025 in Dienst gestellt werden kann – ein Fall von Steuerverschwendung, der einer Petition entgegentritt!

Im schleswig-holsteinischen Raum sorgt ein gescheitertes Projekt für viel Gesprächsstoff. Geplant war der Bau einer modernen Elektro-Fähre, die die alte Dieselfähre „Missunde II“ ersetzen sollte. Doch in den letzten Jahren gab es mehr Hürden als Fortschritte, was zunehmend für Kritik sorgt.

Die bisherigen Probleme begannen im Jahr 2019, als eine Machbarkeitsstudie über den Zustand der alten Fähre in Auftrag gegeben wurde. Da die „Missunde II“ als nicht mehr zuverlässig galt, entschloss sich die Landesregierung 2021 dazu, eine neue Fähre in Auftrag zu geben, die auch über Solarpaneele verfügen sollte. Die Gesamtkosten des Projekts summieren sich auf 3,3 Millionen Euro, und die Fertigstellung war ursprünglich für Herbst 2022 geplant.

Verzögerungen und zusätzliche Kosten

Jedoch begann sich das Vorhaben schnell als komplizierter herauszustellen als erwartet. Niedrigwasserstände und Schwierigkeiten bei der Beschaffung elektronischer Komponenten führten immer wieder zu Verzögerungen. Letztendlich begannen die Testfahrten erst im Januar 2024, was die Geduld der Anwohner und Pendler auf eine harte Probe stellte. In der Zwischenzeit wurde die alte Fähre verkauft, was zusätzliche Umwege für die Nutzer erforderte.

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Die neue Fähre, „Missunde III“, sollte mit einer Vielzahl von modernen Features glänzen, aber bereits im März 2024 offenbarten sich erhebliche Mängel. So konnte die Fähre bereits ab Windstärke 3 nicht mehr sicher anlegen, was ungelöste Konstruktionsfehler zur Folge hatte. Besonders problematisch waren die unzureichenden Anlegemöglichkeiten, die einen mengenhaften Umbau der Infrastruktur erforderlich machten.

Retrofitting und Rückkauf der alten Fähre

Im April 2024 wurde dann ein wahrhaftiger Paukenschlag verzeichnet: Das Land Schleswig-Holstein sah sich gezwungen, die alte „Missunde II“ zurückzukaufen und bezahlte dafür etwa 50.000 Euro. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsbehörde hatte die Betriebserlaubnis für die ausrangierte Fähre bis 2028 verlängert, was einen Wiederbetrieb der alten Fähre ermöglichte. Die Planungen für die neue „Missunde III“ setzen mittlerweile einen neuen Zeitrahmen: Eine Indienststellung wird jetzt erst für Ende 2025 anvisiert.

Doch die Schwierigkeiten hören hier nicht auf. Im September 2024 musste das Land erneut 50.000 Euro für die „Missunde II“ aufbringen, da der dänische Käufer ein Rückkaufsrecht ausgehandelt hatte, welches ein nicht unerhebliches finanzielles Risiko mit sich brachte.

Angesichts der steigenden Ausgaben ist die Situation für viele schwer nachvollziehbar. Insgesamt belaufen sich die Baukosten für die neue Fähre mittlerweile auf etwa vier Millionen Euro, rund 700.000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. „In unseren Augen wird hier an einer Idee festgehalten, die in der Umsetzung nicht tragbar ist. Hier wird Steuergeld verbrannt“, äußern besorgte Bürger in einer Online-Petition, die den Erhalt der „Missunde II“ fordert.

Die Problematik hat nicht nur finanziellen Charakter – sie betrifft auch die Mobilität und Lebensqualität der Menschen in der Region. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf die aktuellen Herausforderungen reagieren werden und welche Maßnahmen zur Lösung der Situation ergriffen werden, wie berichtet.


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