Steinburg

Gottschalk verteidigt TV-Körperkontakt: Rein dienstlich, nicht mehr!

Thomas Gottschalk, der bekannte deutsche Entertainer, hat sich in einem aktuellen Interview mit dem „Spiegel“ zu seinem früheren Verhalten als Moderator geäußert. Dabei verteidigt er den Körperkontakt, den er in der Vergangenheit mit weiblichen Gästen hatte, und beschreibt diesen als „rein dienstlich“. Gottschalk vergleicht sich mit einem Schauspieler, der in einem Film küsst, weil es im Drehbuch so steht. Er möchte deutlich machen, dass er sich nicht vorwerfen lassen will, übergriffig gewesen zu sein, besonders im Hinblick auf alte Clips der Kultsendung „Wetten, dass..?“, in denen er weiblichen Gästen ans Knie fasst.

In der heutigen Zeit, sagt Gottschalk, würde er jedoch einiges anders handhaben. So erwähnt er, dass er sich politisch inkorrektes Verhalten inzwischen bewusst ist und daher gewisse Handlungen vermeiden würde. Zudem betont er, dass er heutzutage nicht mehr in einen Aufzug steigen würde, in dem nur eine Frau steht, aus Angst, dass sie im Nachhinein falsche Anschuldigungen erheben könnte. Dies wirft ein Licht auf die veränderten gesellschaftlichen Normen und das Bewusstsein für sexuelle Belästigung.

Die Auswirkungen des Wandels

Der 74-Jährige erinnert sich daran, nur zweimal ans Knie gefasst zu haben. In Bezug auf die Spice Girls, die in den 90er Jahren Gäste seiner Show waren, äußert er sich skeptisch. Er sagt, dass die Damen auch an ihm „rumgezerrt“ hätten und es ihm fernlag, sexuelles Interesse an ihnen zu haben. Gottschalk zitiert sogar einen ihrer bekannten Songs „If you wanna be my lover“, um zu verdeutlichen, dass es sich um eine harmlose Interaktion handelte.

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Die Diskussion um Gottschalks frühere Handlungen öffnet das Tor zu einem breiteren Dialog über den Umgang mit Geschlechterfragen in der Unterhaltungsbranche. Viele Menschen in der Medienlandschaft haben sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema sexuelle Belästigung auseinandergesetzt, vor allem unter dem Einfluss der #MeToo-Bewegung. Die Äußerungen Gottschalks bieten einen Einblick in die komplexe Dynamik zwischen Humor, Körperlichkeit und Konsens in der Fernsehkultur früherer Jahre.

Diese Entwicklungen und die damit einhergehenden Veränderungen in der Wahrnehmung weiblicher und männlicher Rollen in den Medien zeigen, wie wichtig es ist, sensibel mit solchen Themen umzugehen. Der Fall Gottschalk ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich die gesellschaftlichen Normen gewandelt haben und was früher als normal galt, heute kritisch hinterfragt wird. Diese Diskussion ist nicht nur auf Gottschalk beschränkt, sondern betrifft viele Akteure der Medienlandschaft, die mit ähnlichen Fragen konfrontiert sind.

Für eine detaillierte Betrachtung des Falls und der damit verbundenen gesellschaftlichen Relevanz bietet der Artikel auf www.shz.de weitere Informationen.


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Quelle
shz.de

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