Fast zwei Jahre nach der tragischen Messerattacke am Bahnhof in Brokstedt, bei der zwei junge Menschen ums Leben kamen, zelebrierte die Gemeinde ein Dankesfrühstück für die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. Bürgermeister Clemens Preine (CDU) lud rund 120 Personen ein, darunter Retter, Feuerwehrleute und Vereinsmitglieder, um sich für ihren unermüdlichen Einsatz zu bedanken.
Die Veranstaltung fand in den Bürgerstuben statt, einem Ort, der nicht nur für Feierlichkeiten genutzt wird, sondern auch in Krisenzeiten eine zentrale Rolle spielt. Hier fand am 25. Januar 2023 das Lagezentrum der Polizei statt, und es war der Ort, an dem viele Betroffene ihre ersten Erlebnisse mitgeteilt bekamen. Monika Petermann, die Betreiberin der Bürgerstuben, erinnerte sich an den Moment, als die Polizei sie bat, das Haus als Zentrum für die Befragungen zu nutzen.
Gemeinsames Erinnern und nach vorne schauen
Während der Ansprache des Bürgermeisters wurde betont, dass das Essen nicht nur ein Dank für die Hilfe war, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft. „Lasst uns nach vorne schauen“, rief Preine den Gästen zu. Dieser Abend sollte nicht nur die Erinnerung an den tristen Tag in den Vordergrund rücken, sondern auch gemeinsam die Rückkehr zur Normalität feiern.
Die Atmosphäre war freundlich und familiär, sodass viele Anwesende schnell in Gespräche vertieft waren. Es war deutlich spürbar, dass in Brokstedt ein enger Zusammenhalt besteht. „Wir haben alle ein ähnliches Schicksal erlebt“, sagte eine der betroffenen Eltern, die die Geschehnisse direkt miterleben mussten. Dennoch wollte sie den Tag nicht nur mit Trauer verbringen, sondern auch Lichtblicke sehen.
Ein Ort des Zusammenhalts
Jeska Claußen-Danielsen, die als Vereins- und Ehrenamtskoordinatorin das Frühstück organisiert hat, lobte den starken Zusammenhalt in der Gemeinschaft: „In Brokstedt und den Nachbargemeinden engagieren sich über 500 Menschen ehrenamtlich.“ Veranlagungen und Aktivitäten, die während der Krise entstanden, zeigen, dass die Gemeinde zusammengewachsen ist. „Die Wunde, die diese Tat hinterlassen hat, wird nie ganz verschwinden“, bemerkte sie, „aber die Art, wie wir einander unterstützen, ist bemerkenswert.“
Viele Besucher des Frühstücks berichteten von ihren Erlebnissen und dem langen Weg zur Heilung. Dazu gehört auch die Tatsache, dass einige Menschen, die bei der Attacke im Zug waren, die Bäckerei von Frauke Hensge aufsuchten, um Trost zu finden. „Wir haben einfach gesagt: Wir machen hier eine warme Ecke und bieten etwas zu essen und zu trinken an“, erklärte sie, während sie sich über ihre Gemeinschaft freute.
Obwohl der Schock durch die Messerattacke tief sitzt, zeigen die Veranstaltungen, dass die Gemeinde an Stärke gewonnen hat. „Es gibt immer ein Leben danach“, ist eine Lehre, die viele Brokstedter in den letzten Monaten verinnerlicht haben. „Wir müssen die Vergangenheit akzeptieren und dennoch nach vorne schauen“, fügte Hensge hinzu.
Die Rückkehr zu einem normalen Leben, bei dem Feste und Zusammenkünfte wieder stattfinden können, ist ein wichtiges Teilstück auf dem Weg zur Heilung. „Es ist ermutigend zu sehen, dass die Menschen wieder lachen und feiern können“, so Preine abschließend, „und ich hoffe, dass wir in Zukunft weiterhin zusammenstehen.“
Für weitere Informationen zu den Ereignissen und dem Verlauf der Gemeinschaftsevents in Brokstedt sind aktuelle Berichte hier verfügbar.
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